Durch UVC-Licht erzeugtes Ozon soll die Fett- und Öl-Aerosole sowie Dämpfe in der Küchenabluft nahezu vollständig in CO2, Wasser und Staub verwandeln können, so die Befürworter der UVC-Technik. Aber es gibt auch Kritiker.
Zum Thema UV- und Ozon-Küchenabluftreinigung liegt in den USA seit 2011 die Studie „Analysis of chemical and physical effects of ultraviolet bulbs on cooking emissions“ vor. Die Ergebnisse wurden bereits im Oktober 2011 in Band 61 der „Air & Waste Management Association“, Pittsburgh/USA veröffentlicht. Die Rentschler Reven GmbH, Sersheim, Anbieter u. a. von Küchenlüftungsdecken, hat den wissenschaftlichen Aufsatz ins Deutsche übersetzt und unter www.bit.ly/UV-Ozon veröffentlicht. Das Ergebnis der Studie: Eine vollständige chemische Oxidation, bei der Fette und Öle zu Kohlendioxid und Wasser oxidiert werden, findet nicht statt. In 2 bis 3 s (solange braucht das Ozon ungefähr für 12 m Abluftleitung) geschehe so gut wie gar nichts. Außerdem reagiere Ozon nicht in dem Maße mit Ölen und Fetten, wie behauptet werde. Die Studie stellt vielmehr fest: Selbst wenn mehr als ausreichend Ozon in einer Abluftleitung zur Verfügung steht, beginnen bestenfalls 35 % davon eine chemische Oxidation mit Ölen und Fetten. Der Rest entweicht in die Umwelt.
Die Studie kommt unter anderem zu folgenden Ergebnissen: „Die Partikelgrößen und die chemischen Veränderungen wurden an unterschiedlichen Proben gemessen, die einmal mit und einmal ohne UV-Einwirkung genommen wurden. Die Ergebnisse zeigten deutlich, dass nur geringfügige Änderungen auftreten und dass die stärkste Emissionsreduzierung durch bessere Filtration erreicht wird, nicht durch UV-Behandlung.“
Dass beim Einsatz von UVC-Röhren Küchenlüftungshauben nicht mehr so verfetten und diese weniger Ablagerungen hinter den Aerosolabscheidern (Filtern) zeigen, ist laut Studie eher der Oberflächentemperatur der Röhren zuzuschreiben als einer chemischen Oxidation. Die UV-Röhren können im Betrieb an der Oberfläche sehr heiß werden und dadurch ein Verdampfen von Ölen und Fetten unterstützen, nicht aber eine Oxidation zu Wasser und Kohlendioxid. Zu beobachtende Verbesserungen in der Reinigung von gewerblicher Küchenabluft schreibt die Studie fast ausschließlich stark verbesserten mechanischen Küchenaerosolabscheidern zu und nicht UV-, UVC- oder Ozon-Systemen.
cci Forum hat Küchenlüftungs-Hersteller, -Planer und -Errichter nach ihrer Einschätzung der Studie gefragt und veröffentlicht hier die kontroversen Meinungen.
Die Antworten sind auszugsweise in cci Zeitung 09 und 10/2018 erschienen. Hier finden Sie alle Anworten ungekürzt.
Artikelnummer: cci69213
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