- Die Macht der Daten und die DIN EN ISO 16484
- Was ist ein Datenpunkt?
- Eigene Vorgaben wegen fehlenden normativen Angaben
- Schlüssel für die Informationsverarbeitung
- Die drei Elemente des BACtwin
- Zusammenfassung
- Ausblick
- Literatur
- Die Autoren
Seit einigen Monaten plant die Arbeitsgemeinschaft Maschinen- und Elektrotechnik der öffentlichen Verwaltungen (AMEV), ihr bestehendes, sehr umfangreiches Regelwerk zur Planung und zum Betrieb technischer Anlagen in Gebäuden von Kommunen, Ländern und des Staates um eine neue Richtlinie zum BACnet-Zwilling („BAM 2021“) zu erweitern. Auch das österreichische Standardleistungsbuch (LB-HT) wird um den BACtwin ergänzt. Diese positiven Entwicklungen sind der Anlass, den BACtwin und dessen Informationen, Funktionen, Aufgaben und Möglichkeiten nachfolgend vorzustellen und zu erläutern.

Logo Vorschlag für den GA-Markt (Quelle: © Hans Kranz)
Die Macht der Daten und die DIN EN ISO 16484
Rohstoffe der vierten industriellen Revolution sind Daten oder besser „Informationen“. Die globalisierte Verteilung der Produktions-Teilschritte, Outsourcing und Produktindividualisierung haben dazu beigetragen.
Gemäß der Weltnorm für Gebäudeautomation DIN EN ISO 16484 Teil 2 „Systeme der Gebäudeautomation – Hardware“ (2004) sind „Informationen interpretierte Aussagen über exakt einen Prozesswert oder Zustand, die einem Datenpunkt zugeordnet sind“. BACnet als „Weltsprache der GA“ liefert daher mit seinen Objekt-Properties (Eigenschaften) die Basis für die Informationsverarbeitung und Digitalisierung in der Gebäudeautomation. Weil jegliche Details dazu in der Norm exakt festgelegt sind, ist diese „Sprache“ hersteller- und sogar gewerkeunabhängig. Die heute noch branchenübliche Verkehrssitte, bei der Planung nur die „Datenpunkte“ festzulegen, genügt nicht mehr der Informationsverarbeitung zum Beispiel mit künstlicher Intelligenz (KI) für energieeffiziente Gebäude sowie zur Sicherstellung eines professionellen Facility Managements und eines technisches Monitorings [1]. Die Norm-Definition von „Datenpunkt“ erlaubt es dem Planer festzulegen, welche Informationen darin enthalten sein sollen. Daher ist in der Praxis selten vorgegeben, welche Informationen erforderlich sind.
cci125629
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Als digital naive kann man einfache Lösungen für komplizierte Probleme nur begrüßen. Allerdings sind solche Aufgabenstellungen in gewerkeübergreifenden Anlagenplanungen mit unterschiedlichsten Interessen nicht immer zu standardisieren und zur vollsten Zufriedenheit erreichbar. Die Kunst besteht meiner Meinung nach darin, komplizierte Dinge in einfache, lösbare zu zerlegen. Deshalb bin ich auf die Inhalte des AMEV-BACtwin sehr gespannt. … Hoffentlich wird’s einfacher als Standard und Latein zu tanzen…