BTGA-Frühjahrsgutachten: Enormer Hebel für den Klimaschutz

ZWPA-Vorsitzender Andreas Cloer, BTGA-Präsident Bernhard Dürheimer und Marcel Dresse von der B + L Marktdaten GmbH (von links) stellen das BTGA-Frühjahrsgutachten vor. (Abb. © cci Dialog)

Ein Highlight des heutigen ersten ISH-Vormittags: Der BTGA hat im Rahmen einer Pressekonferenz das „BTGA-Frühjahrsgutachten 2025“ vorgestellt. Demnach ist die Situation im Nichtwohngebäude deutlich besser als im dramatisch eingebrochenen Segment der Einfamilienhäuser. Der Hebel der TGA-Branche für den Klimaschutz ist enorm: Das sorgt für positive Stimmung.

Der Bundesindustrieverband Technische Gebäudeausrüstung (BTGA), Bonn, hat der Fachpresse heute um 11:30 Uhr sein „Frühjahrsgutachten 2025“ vorgestellt. „Über alle TGA-Bereiche, Gebäudetypen und -größen hinweg hat die Branche einen Jahresumsatz von insgesamt 90 Mrd. €“, ordnete BTGA-Präsident Bernhard Dürheimer die Bedeutung der Branche ein. „Damit hat die TGA-Branche einen enormen Hebel für den Klimaschutz“, sagte dazu BTGA-Geschäftsführer Frank Ernst.

Das Gutachten analysiert zum einen die Bedeutung des Nichtwohnbaus für die deutsche Bauwirtschaft und die Unternehmen der Technischen Gebäudeausrüstung (TGA). Zum anderen wird die Klimarelevanz des Sektors betrachtet. Darüber hinaus gibt es einen Ausblick in die Entwicklung der erstellten Flächen und der Investitionen im Nichtwohnbau bis zum Jahr 2027. Neben dem Nichtwohnbau wird auch das Segment des großvolumigen Wohnungsbaus (sechs oder mehr Vollgeschosse sowie niedrigere, zusammenhängende Gebäudekomplexe mit mehr als 30 Wohneinheiten), also Wohnobjekten, die von Investoren, Bauträgern oder Projektentwicklern beauftragt werden, hinsichtlich der Markt- beziehungsweise Klimarelevanz und zukünftigen Entwicklung betrachtet.

Dazu sagte Marcel Dresse von der B+L Marktdaten GmbH, Bonn, die der BTGA mit dem Gutachten beauftragt hat: „Der Neubau ist und bleibt in der Krise. Allerdings sehen viele TGAler die Auftragserwartung noch (eher) positiv.“ Diesen vermeintlichen Widerspruch erklärt Dresse mit langen Projektlaufzeiten, sodass die Neubaukrise in der TGA-Branche weniger spürbar sei. Allerdings bereite der zurückgehende Auftragseingang sehr wohl Sorgenfalten. „Hoffnungsträger ist die Sanierung von Bestandsgebäuden“, so Dresse.

BTGA-Geschäftsführer Ernst setzt in diesem Zusammenhang auch auf die Ende 2025, spätestens Mitte 2026 zu erwartende Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG). Hier erwartet er neben einer Vereinfachung der Vorgaben vor allem auch eine stärkere Priorisierung von Nichtwohngebäuden. Dabei werde entsprechend der Europäischen Gebäuderichtlinie EPDB die Gesundheit des Menschen in den Fokus rücken. „Daraus kann man viel für die TGA ableiten“, sagte Ernst.

Der BTGA vertritt die industriell ausgerichteten Unternehmen der Gebäudetechnik. Diese repräsentieren die Branche der Technischen Gebäudeausrüstung, die mit einem Jahresumsatz von rund 90 Mrd. € eine wichtige Rolle im Bereich der Nichtwohngebäude und auch der großgeschossigen Wohngebäude ist. Der BTGA hat vor einer Weile entschieden, regelmäßig ein Frühjahrs- und ein Herbstgutachten zur wirtschaftlichen Situation und Entwicklung der Branche der Technischen Gebäudeausrüstung erstellen zu lassen. Die B + L Marktdaten GmbH führt die Erhebungen für den BTGA durch.

Das Frühjahrsgutachten „Marktausblick Nichtwohnbau Deutschland“ hat einen Umfang von 28 Seiten und kann unter „Anhänge“ heruntergeladen werden.

Im März 2024 hatte der BTGA auf der Messe Light + Building die Ergebnisse seines ersten Frühjahrsgutachtens „Marktausblick Nichtwohnbau Deutschland“ präsentiert. Mehr dazu unter der Artikelnummer cci269727. Das Gutachten zeigte einen deutlichen Rückgang bei den Baugenehmigungen im Jahr 2023 – und das nicht nur im Wohnungsbau, sondern auch im Nichtwohnbau. Im November 2024 folgte die Publikation des Herbstgutachtens (Artikelnummer cci287284). Kernaussage dieses Gutachtens: Der Nichtwohnbau werde im Jahr 2025 einen historischen Tiefstand erreichen.

cci292381

Anhänge

Schreibe einen Kommentar

E-Paper