BWP fordert: Starken Anreiz zum Wechsel von Gas zu Wärmepumpe beibehalten

BWP-Geschäftsführer Dr. Martin Sabel: „Eingriffe in das Energiepreisgefüge müssen den Umstieg auf klimafreundliche Sektorkopplungstechnologien wie die Wärmepumpe unterstützend flankieren, anstatt gegenteilige Anreize zu setzen.“ (Abb. © BWP)
BWP-Geschäftsführer Dr. Martin Sabel: „Eingriffe in das Energiepreisgefüge müssen den Umstieg auf klimafreundliche Sektorkopplungstechnologien wie die Wärmepumpe unterstützend flankieren, anstatt gegenteilige Anreize zu setzen.“ (Abb. © BWP)

Die Ankündigung der Bundesregierung, zusätzlich zur Gaspreisbremse den Strompreis zu dämpfen, wird vom Bundesverband Wärmepumpe (BWP) grundsätzlich begrüßt. Allerdings erfüllen die aktuellen Eckpunkte nach Einschätzung des BWP nicht ausreichend den politisch gewünschten Anreiz, vom Gaskessel auf Wärmepumpen zu wechseln. Vier konkrete Maßnahmen sollen das ändern.

Das Eckpunktepapier der Bundesregierung zur Umsetzung der geplanten Gas- und Strompreisbremse enthalte wichtige Ansätze zur Entlastung von Privathaushalten und Industrie. Darauf weist der BWP in einer aktuellen Pressemitteilung hin. Bei der gesetzlichen Umsetzung der Unterstützung sei jedoch darauf zu achten, dass auch solche Wärmepumpenbesitzer entlastet werden, die kurz vor einem Wechsel des Heizträgers stehen oder erst in diesem Jahr in eine Wärmepumpe investiert haben. Das Eckpunktepapier lasse diese Fälle bislang außer Acht.

Konkret haben diese beiden Verbrauchergruppen das Problem, keinen Vorjahresverbrauch vorweisen zu können, an dem der bisherige Stromverbrauch der Wärmepumpe festgemacht und fortan preislich gedeckelt werden kann. Für sie sollten pauschale Annahmen getroffen werden, fordert der der BWP. Denn letztlich komme es beim politischen Ziel des Wärmepumpen-Rollouts genau auf diese Adressanten der Strompreisbremse an. Der starke Anreiz zum Technologiewechsel und mithin zur Einsparung von Erdgas und CO2-Emissionen werde ferner durch die aktuell vorgeschlagenen Deckelungen auf 12 ct/kWh bei Gas und 40 ct/kWh bei Strom geschmälert. Laut BWP ist zu befürchten, dass potenzielle Investoren wieder Abstand von der Wärmepumpe nehmen.

Um die Entlastungen der Verbraucher gerecht zu gestalten und das politisch gesetzte Ziel von 500.000 neu installierten Wärmepumpen im Jahr 2024 nicht zu gefährden, schlägt der BWP vier konkrete Maßnahmen vor:

  1. Investoren, die derzeit eine Wärmepumpe installieren beziehungsweise die Installation in Kürze vollziehen, sollen von den Entlastungen auch dann profitieren, wenn für sie kein Vorjahresverbrauchswert vorliegt. Hierfür schlägt der BWP mehrere Pauschalverfahren vor.
  2. Auch Wärmepumpen, die derzeit einen Wärmestromtarif über einen eigenen Stromzähler nutzen, sollen in die Deckelung des Stromverbrauches einbezogen werden.
  3. Um den Wechselanreiz zur Wärmepumpe zu verstärken, sollte analog zur Mehrwertsteuersenkung für Gas auch die Besteuerung beim Strom abgesenkt werden. In diesem Punkt schließt der BWP sich den aktuellen Forderungen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) an.
  4. Zusätzlich sollte die Stromsteuer auf das europarechtlich zulässige Minimum abgesenkt werden.

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