Konjunkturumfrage 2022: VBI fordert „Runden Tisch Ingenieurnachwuchs“

Bei der Frage zur erwarteten Umsatzentwicklung im Jahr 2022 äußerten sich die rund 220 Ingenieurbüros, die an der VBI-Konjunkturumfrage teilgenommen haben, deutlich positiv und optimistisch. (Abb. © VBI)
Bei der Frage zur erwarteten Umsatzentwicklung im Jahr 2022 äußerten sich die rund 220 Ingenieurbüros, die an der VBI-Konjunkturumfrage teilgenommen haben, deutlich positiv und optimistisch. (Abb. © VBI)

Montag ist Markttag. Heute geht es um die Forderung des Verbands Beratender Ingenieure (VBI) zu einem interdisziplinären „Runden Tisch Ingenieurnachwuchs“. Diese Forderung wird mit einem eklatanten Mangel an einzustellenden Fachkräften in den Ingenieurbüros bei gleichzeitig stark wachsenden Aufgaben und Herausforderungen begründet.

Wie die Konjunkturumfrage 2022 des Verbands Beratender Ingenieure (VBI) verdeutlicht, behindert der Fachkräftemangel in fast 50 % der Ingenieurbüros ein weiteres Wachstum. Damit hat sich die Personalsituation in den Planungsunternehmen im Vergleich zu den Vorjahren weiter verschärft. In einem Drittel der Unternehmen konnten freie Stellen aus Mangel an geeigneten Bewerberinnen oder Bewerbern überhaupt nicht besetzt werden. Fast 90 % der Teilnehmer klagen, dass sie freie Stellen nur sehr schwer mit qualifizierten Fachkräften besetzen können. „Wir sehen mit großer Sorge, dass die Schere zwischen wachsenden Herausforderungen für die Baubranche und dem Mangel an fähigen Ingenieurinnen und Ingenieuren immer weiter aufgeht“, betonte VBI-Präsident Jörg Thiele bei der Vorstellung der Umfrage. „Wenn wir 400.000 neue Wohnungen jährlich bauen wollen, die lange vernachlässigten Brücken sanieren, die Schieneninfrastruktur ausbauen und Hochwasservorsorge betreiben wollen, müssen Politik und Baubranche gemeinsam Veränderungen anstoßen. Der VBI schlägt daher die Einrichtung eines „Runden Tischs Ingenieurnachwuchs“ vor, um schnell und systematisch mehr junge Leute für ein Bauingenieurstudium zu gewinnen und auszubilden. Bundesregierung, Länder, Hochschulen und Verbände müssen jetzt an einen Tisch, wir haben keine Zeit zu verlieren.“
Trotz dieses Mangels belegen die Zahlen in der VBI-Konjunkturumfrage, dass die große Mehrzahl der Ingenieurbüros wirtschaftlich gut aufgestellt sind (Umsatz, Auftragsbestand, Gewinn) und die Corona-Pandemie nur geringe Auswirkungen auf die Unternehmen hatte.
Eine von der Redaktion erstellte Zusammenfassungen wichtiger Ergebnisse der Konjunkturumfrage lesen Sie in cci Wissensportal unter der Artikelnummer cci146971.

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