Leser helfen Lesern: Filtervorwärmung

(Abb. © banphote/adobe.stock.com)
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In unserer heutigen Frage in der Rubrik „Leser helfen Lesern“ geht es um die Auslegung und Planung einer Filtervorwärmung für ein RLT-Gerät auf Basis der VDI 3803 Blatt 1 „Bauliche und technische Anforderungen an zentrale raumlufttechnische Anlagen“ vom Mai 2020.

Dazu schreibt eine Leserin: „In der aktuellen VDI 3803 Blatt 1 wird eine apparative Filtervorwärmung vor der ersten Filterstufe (z. B. Lufterwärmer vor dem Filter) nicht mehr zugelassen. Denn dort heißt es auf Seite 27, Pkt. 6.2.2:

,Zur Vermeidung von Filterdurchfeuchtungen ist VDI 6022 Blatt 1 zu beachten. Alle Bauteile sind durch Filter zu schützen. Eine apparative Filtervorwärmung vor der ersten Filterstufe (z.B. Lufterwärmer vor dem Filter) ist daher nicht zulässig. Ist eine Filtertrocknung nötig (siehe VDI 6022), kann diese bei Anlagen mit Betriebspausen durch eine periodische Aufwärmung der Filterkammer, z. B. durch Schließen der Klappen und Öffnen des Erhitzerventils erreicht werden. Bei Anlagen im 24-h-Betrieb kann z.B. eine temporäre Beimischung (empfohlen im abgesenkten Betrieb) warmer Luft vor dem Filter zur Trocknung verwendet werden.’

Was bedeutet es für die Planung von RLT-Geräten und -Projekten, wenn oben beschriebene Situationen nur bedingt umsetzbar sind? Betriebspausen in den erforderlichen Abständen einzurichten, um eine Filtervorerwärmung über den Erhitzer zu ermöglichen, erscheint mir eher selten bis gar nicht möglich, ebenso eine temporäre Beimischung im abgesenkten Betrieb.

Im ungünstigsten Fall – und der soll ja für Auslegung und Planung betrachtet werden – sind die Bedingungen so, dass bei Volllast der Anlage kalte Außenluftbedingungen vorliegen und somit zumindest über einen längeren Zeitraum eine regelmäßige Filtervorerwärmung erforderlich ist. Das heißt, für diese Betrachtung müsste die Anlage mit einem höheren Volumenstrom ausgelegt werden, als er für den eigentlichen Luftbedarf der Räume erforderlich ist, um einen Bypass fahren zu können.

Jedoch steigen mit dem Luftvolumenstrom sowohl der Energieverbrauch wie auch der Platzbedarf. Beides ist in der Regel äußerst schwierig, da TGA-Raum mehr als knapp bemessen wird und strenge energetische Anforderungen gestellt werden, um diverse Zertifikate zu erlangen.“

Konkret fragt unsere Leserin daher:

  1. Muss ich den Auslegungsfall auf die von mir beschriebene Art betrachten?
  2. Muss die Luftmenge je nach Anlage berechnet werden oder ist ein pauschaler Zuschlag möglich, zum Beispiel 10 %?
  3. Gibt es Ausnahmeregelungen, zum Beispiel abhängig von der Luftmenge, oder Vergleichbares?
  4. Oder gibt es noch weitere Möglichkeiten, die gegebenenfalls günstiger sind?
  5. An welcher Stelle ist die Rückführung (Bypass) der Zuluft in die Außenluft am effektivsten beziehungsweise was muss dabei beachtet werden?
  6. Optimale Vermischung und Anströmung der gesamten Filterfläche sind sicherlich wichtige Kriterien – wie kann diese hinreichend sichergestellt werden?
  7. Welche regelungstechnischen Maßnahmen müssen ergriffen werden?

Für jegliche Anregungen und Beispiele, wie unsere Leserinnen und Leser mit diesen Herausforderungen umgehen, sind wir sehr dankbar. Senden Sie diese bitte an redaktion@cci-dialog.de.

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Ein Kommentar zu “Leser helfen Lesern: Filtervorwärmung

  1. Interessante Frage, aber letztendlich – wer will hier antworten geben, oder – noch einen Schritt zurück – was haben sich die Verfasser der Richtlinien gedacht? Am Ende des Tages stellt sich die Frage, was will der Planer? Geht es tatsächlich darum eine schöne, gut funktionierende Anlage zu planen oder – worauf es m.E. eher hinaus läuft – wollen wir rechtliche Sicherheit? Bei der Vielzahl der sicher gut gemeinten Regelwerke gibt es immer Widersprüche die zu nicht auflösbaren Gleichungssystemen führen. Daher mein Tipp: Machen Sie es wie die Beamten, schießen Sie den Ball ins andere Feld und klammern vertraglich Ihre Verantwortung aus und sorgen Sie dafür, dass es keine Unterdeckung Ihrer Planerhaftpflichtversicherung gibt. . 🙂 Sollte es noch pragmatischere Lösungsansätze geben, ich bin sehr daran interessiert. Ralf Knof – Bochum.

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