Leserstimmen: Hitzeschutz und ein Nachtrag zur Leserfrage

(Abb. © tadamichi/stock.adobe.com)
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Nicht nur aufgrund der sommerlichen Temperaturen beschäftigt der Meinungsbeitrag „Hitzeschutz statt hitzefrei“ unsere Leser. Zu unserer Leserfrage „WRG für Produktionslüftung?“ gibt es auch ein Update. Nachfolgend die Leserkommentare zu Meldungen in cci Branchenticker.

In seinem Meinungsbeitrag „Hitzeschutz statt hitzefrei“ (siehe cci250040) vom 12. Juli hatte Torsten Wiegand über steigende Temperaturen gesprochen und die notwendigen Maßnahmen, um auch an Schulen in Hitzephasen einen kühlen Kopf zu bewahren. Da es kaum noch hitzefrei gäbe seien Schulbehörden und Kommunen gefordert, für die nötige Abkühlung im Unterricht zu sorgen.

Ralph Langholz meinte hierzu: „Mit Interesse las ich heute Morgen zum Start in den Tag Ihre Meinung zum Thema Schulen und sommerliche Temperierung. Dazu habe ich auch eine, seit 17 Jahren in diesem Bereich aktiv geformte und entwickelte Meinung: Wenn ich von Herr Heinz-Peter Meidinger höre oder Kommentare lese, freut es mich immer besonders. Denn im Robert-Koch-Gymnasium in Deggendorf, in welchem er als Direktor bis zu seiner Pensionierung wirkte, arbeitet seit 2017 ein dezentrales Lüftungssystem von Drexel und Weiss in den 58 Klassen- und Fachklassenräumen. Die ausgefeilte automatische Nachtauskühlung in Verbindung mit einer modernen, intelligenten Beschattung schafft es hier zuverlässig, selbst in Rekord-Hitzesommern wie 2018 oder aktuell, den Temperaturanstieg am Tag in den Klassenräumen auf max. 28° C um die Mittagszeit zu begrenzen. Und das bei morgendlichen Starttemperaturen nach tropischen Sommernächten mit Raumtemperaturen von 24° C. (…) Warum also Klimatisieren? Wo übrigens die CO2-Raumluftkonzentrationen in den mit der Lüftung ausgestatteten Klassenräumen zuverlässig unterhalb 1000 ppm verharrt und auch dank Enthalpietauscher trockene Raumluft zum Beispiel in kalten Wintertagen der Vergangenheit angehören. Es sind alle Optionen verfügbar. (…) Der Komfortgewinn mit einer guten Lüftungslösung gegenüber der klassischen Fensterlüftung ist in jedem Fall erheblich. Wie auch der Gewinn für das Klima und die Nachhaltigkeit.“

Bernhard Schöner äußerte sich wie folgt: „Bezugnehmend auf Ihren heutigen Kommentar im Branchenticker wird es Sie nicht überraschen, dass ich Ihnen grundsätzlich beipflichte. Das oft geäußerte Halbwissen von Fachleuten auf anderen Gebieten ist haarsträubend, wenngleich die Forderungen berechtigt und verständlich sind. Erlauben Sie mir noch einen weiteren Aspekt als fossiles Öl ins Heizungsfeuer zu gießen: Bei dem größten Teil der von Ihnen beschriebenen Schulen handelt es sich um öffentliche Gebäude, die geplante Installationen EU-weit auszuschreiben haben. Die wenigsten deutschen Fachfirmen beteiligen sich an LVs dieser Art, aufgrund Auslastung und Auftragslage. Dies gilt auch für den nachgelagerten Service. Damit ich nun nicht nur das Problem bewundere, empfehle ich auch hier, für Handlungsbedarf zu werben, nicht nur bei Schulen.“

Außerdem erreichte uns von einer Planungs- und Ausführungsfirma im Bereich prozesslufttechnischer Anlagen die Frage, ob bei der Lüftungsanlage für eine Produktionshalle der Einbau einer Wärmerückgewinnungseinrichtung (WRG) vorgeschrieben ist oder nicht (siehe cci249921).

Harald Luger beantwortete die Frage, mit einem klaren „JEIN. Die EU-Richtlinie 1253/2014 (ERP) legt fest, dass jedes Lüftungsgerät >1.000 m³/h eine Wärmerückgewinnung haben muss. Allerdings gibt es Ausnahmen, die hier vermutlich angewendet werden könnten: ‚toxische, hochgradig korrosive oder zündfähige Umgebungen oder Umgebungen mit abrasiven Stoffen‘. Die Frage, die sich meiner Meinung stellt ist, ob es sinnvoll ist, auf eine WRG zu verzichten (…).“

Reinhard Siegismund gab zu bedenken, dass es ein jahrzentelanger Planungsfehler und eine Sünde sei, Fortluft mit 35°C ohne Wärmerückgewinn fortzublasen. Er ergänzt: „Eigentlich amortisiert sich Wärmerückgewinn fast immer während der Lebensdauer der Anlage und dann müsste diese auch aus wirtschaftlichen Gründen gebaut werden! (…)“

Auch Sven Rentschler hat sich hierzu geäußert: „Ich bin da ganz bei Herrn Siegismund! Auch die Argumente einer Nicht-Wirtschaftlichkeit bzw. Ausnahmen bei extremer Abluftbelastung sehe ich nicht wirklich. Man muss nur mal die herkömmlichen 0815-Filter und Abscheider in der Abluft durch wirklich effiziente Aerosolabscheider ersetzen, dann ist so gut wie immer ein wirtschaftlicher WRG-Betrieb möglich. In einem erst kürzlich von uns veröffentlichten Blog-Artikel (…) haben wir das im Detail untersucht und dabei bestätigte sich eben exakt das, was auch Herr Siegismund in seinem Kommentar zusammengefasst hat. Also eher klares JA als Jein oder Nein!“

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