Leserstimmen: Wärmerückgewinnung, Blick in die LüKK-Zukunft und noch einmal Ausbildung

(Abb. © tadamichi/stock.adobe.com)
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Der Meinungsbeitrag zur Wärmerückgewinnung, der Blick in die LüKK-Zukunft und das Dauerthema Ausbildung beschäftigen unter anderem unsere Leser. Lesen Sie hier Auszüge aus Leserkommentaren zu Meldungen in cci Branchenticker.

In seinem Meinungsbeitrag „WRG – die vergessene Effizienz im GEG?“ (siehe cci204913) hat Dr. Manfred Stahl angemerkt, dass er in den Diskussionen zur Neufassung des Gebäudeenergiegesetzes die Berücksichtigung einer weiteren, seiner Meinung nach wichtigen Effizienz- und Energieeinspartechnik vermisst: die maschinelle Lüftung mit Wärmerückgewinnung.

Darauf gab es prompt Zustimmung von Torsten Höninger: „Top Kommentar! Danke für Ihren Einsatz für die WRG!“

Auch Ralf Lottes stimmt dem zu: „Sehr geehrter Herr Dr. Stahl, vielen Dank; Sie sprechen dem VfW und mir aus der Seele! Schon länger argumentieren wir, dass jede Kilowattstunde, die wegen aus Lüftung mit WRG rückgewonnener Wärme nicht neu erzeugt werden muss, als erneuerbar behandelt werden sollte. Seit dem Leak des Referentenentwurfes setzen wir uns gegenüber der Politik dafür ein, die Lüftung mit WRG noch in die jetzige GEG-Novelle hineinzubekommen. Gerade, weil durch weitergehende Ausnahmen und Einschränkungen des Anwendungsbereiches die Zielerreichung nicht leichter wird, sollte man jetzt alle Optionen nutzen, die in der Praxis hilfreich sind, um Energie und CO2 im Gebäudesektor zu sparen. Nur dann werden wir die Wärmewende schaffen!“ Und weiter schreibt er: „Das BMWK argumentiert, Lüftung mit WRG sei keine Heizungstechnologie. Daher sei sie nicht vom aktuellen GEG erfasst. Mit Effizienztechnologien, wozu man sie zähle, wolle man sich bei der nächsten GEG-Novelle befassen, die ja unter anderem die EPBD-Novelle umsetzen wird. Dem setzen wir neben den oben genannten Argumenten entgegen, dass die WRG durch die direkte Rückgewinnung der erzeugten Heizungswärme der Heizungstechnologie besonders nahe ist. Vermeidbare Lüftungswärmeverluste müssen wir einfach reduzieren. Die von Ihnen gegenüber der Fensterlüftung zitierten ‚Einsparungen durch WRG auf etwa 20 % (unsaniertes Gebäude) bis 70 % (KfW 40-Neubau)‘ stammen übrigens aus einer ITG-Kurzstudie für den VfW, die wir im Mai veröffentlicht haben und die in der Fachpresse bereits wieder ein großes Echo findet. (…) Bis 2045 könnten wir um die 10% des Minderungszieles (um die 10 Mio. t/a.) schaffen, wenn bis dahin 45% Ausstattungsgrad des Wohnungsbestandes mit Lüftung mit WRG erreicht würden. Dazu müssten jährlich 775.00 Wohnungen damit ausgerüstet werden. (…)“

Derweil ging es im Beitrag „Blick in die LüKK-Zukunft: Mobile Einheiten sollen Räume Heizen und Kühlen“ (siehe cci204534) um ein an der FH Köln gestartetes Forschungsprojekt, dessen Ziel darin besteht, die Grundlagen für den Prototyp einer mobilen Anlage zur individuellen Erwärmung und Kühlung von Räumen zu entwickeln.

Hierzu meinte Robert Funcke: „Das finde ich extrem spannend. Was ich in der ersten schnellen Durchsicht nicht finden konnte, war der Aspekt der Raumluftfeuchte.
Wenn wir in der Pandemie etwas (neu) gelernt haben, dann die hohe Bedeutung der richtigen Feuchte für das Wohlempfinden und die Virenreduzierung. Ich hoffe also, dass das Vorhaben das nicht vernachlässigt und wünsche ganz viel Erfolg.“

Anton Tienes gab zu bedenken: „Ohne stationäre Grundtechnik wird auch dieses System nicht auskommen. Geht man bei dem Projekt davon aus, dass in Gebäuden immer nur wenige Einheiten genutzt werden und der Rest leer steht? Gibt es dann für die angedachte ‚Verschiebetechnik‘ auch flexible Wärmebedarfs- und Kühllastberechnungen als Auslegungsgrundlage? Wie sieht es mit dem Brandschutz aus? Ich bin gespannt auf die Lösungsansätze und ob/wie sich das Ganze wirtschaftlich darstellen lässt.“

Die Rückmeldung von Dr. Manfred Stahl dazu: „Zur kurzen Beantwortung der Fragen von Herrn Tienes und Herrn Funcke: Bei dem Beitrag handelt es sich und die Ankündigung eines dreijährigen Forschungsprojekts, das soeben erst gestartet ist. Inwieweit die (fahrende) BuildON-Unit auch in der Lage sein könnte, eine zweifellos wichtige Luftbefeuchtung zu übernehmen, ist für mich fraglich – zumindest steht zu diesem Punkt bislang nichts in den öffentlich zugängigen Projektvorstellungen. Dort wird nur die Funktion der Luftreinigung im Sekundärluftprinzip erwähnt. Und wie viele solche Units dann zum Beispiel durch eine Büroetage fahren, um in den einzelnen Räumen eine – zumindest bezogen auf die Temperatur – angenehme Atmosphäre zu schaffen, ist ebenso offen. Auch, ob – wie von Herrn Tienes angemerkt – die Units die Aufgabe der Raumtemperierung allein übernehmen (können) oder ob dazu noch eine zentrale RLT-Anlage benötigt wird.“

In seinem Meinungsbeitrag „Ausbildungsberatung, kostenlose Meisterausbildung und mehr“ hatte Florian Fischer am 31. Mai unter anderem die mangelnde Unterstützung durch das allgemeinbildende Gymnasium seines Sohnes beklagt (siehe cci204483).

Hierzu meinte Olaf Mayer: „Da fehlt doch schon die eigene Meinungsbildung für einen Beruf. Es hat sich auch eine Abnormität eingeschlichen. Der Respekt und die Wertschätzung für das Handwerk ist doch gänzlich verloren gegangen. Dass die Meisterausbildung kostenfrei sein sollte, halte ich persönlich für keine gute Idee. Man muss sich sein Handwerk schon verdienen, so wie viele andere Meisterschüler vorher. Wo bleibt da die Wertschätzung für diesen Handwerksberuf, wenn es denn auch noch ‚kostenlos‘ gibt? Das kann doch bestimmt nichts Wertvolles sein! Es fehlt an Bildung, Lust und Motivierung der Schüler. Die Botschaft ist schon da, nur will es keiner hören, dann würde der eigene Traum vom Nichtstun zerstört. Wir könnten noch mehr darüber schreiben, es ist aber im Moment niemand da, der erstens zuhören würde und zweitens den Ernst der Lage begreift.“

Darauf antwortete Florian Fischer: „Hallo Herr Mayer, ich bin sonst auch kein Freund von ‚kostenlos‘. Aber die Berufsausbildung im Handwerk steht im starken Wettbewerb zum Studium und da denke ich, dass finanzielle Aspekte eine Rolle spielen.“

Ein weiterer Kommentar zum Meinungsbeitrag von Florian Fischer stammt von Detlef Malinowsky: „Unsere jüngste Tochter ist eine der wenigen in der 10. Klasse, die eine Ausbildung als technische Systemplanerin beginnen wird. Sie ist froh, ihr erstes Geld zu verdienen und dass nach ihrer Ausbildung der Weg zum Abitur oder Studium offen ist. Ich selbst sehe hier nur Vorteile für unser Tochter, zum Beispiel: Selbstständigkeit und Selbstvertrauen steigern, natürlich ihr erstes Geld verdienen, unabhängiger werden, das ‚wahre‘ Leben kennenlernen, einen gesunden Menschenverstand und einen gesunden Sinn für das Leben entwickeln. Ihr jüngerer Bruder wird übrigens gleich nach der 9. Klasse mit dem Ausbildungsberuf Mechatroniker für Kältetechnik durchstarten, da er ein Praktiker und die Schule für ihn ein Graus ist. Und auch ihm stehen nach der Ausbildung alle Wege offen, dass sehe ich übrigens nicht bei ’nur‘ Studierten. Ich habe die Meinung, dass jeder eine Ausbildung zur persönlichen Entwicklung machen sollte und das gilt besonders für Menschen, die später in einer gesellschaftlichen Verantwortung stehen (Lehrer, Politiker, …). Ich wäre dankbar, wenn es wieder mehr Praktiker als Theoretiker geben würde.“

Der Beitrag „BIV: Verbändevereinbarung zum gewerkeübergreifenden Arbeiten“ (siehe cci204922) wurde von Achim Frommann wie folgt kommentiert: „Eine nette Idee, diese Jahrzehnte alte Verbändevereinbarung wieder einmal ‚abzustauben‘ und aufzufrischen. Ohne das SHK-Handwerk und den ZVSHK als Dritten im Bunde wird das Handwerk den anstehenden Aufgaben klimarelevanter Gewerke – Stichwort ‚Wärmepumpen‘ – nur leider nicht gerecht werden. Hinzu kommt der Fachkräftemangel. Laut jüngsten Erhebungen der Bundesagentur für Arbeit gehören alle drei Gewerke inzwischen zu den Top-Ten-Engpassberufen! Darum bitte das ‚Bündnis für klimarelevante Gewerke‘ schnell erweitern. Ansonsten wird es tatsächlich eng.“

Zudem merkte Ralf Knof zum Beitrag „Stiftung Warentest: Split-Klimageräte unter der Lupe“ (siehe cci203704) an: „Gemäß dem Motto ‚aus den Augen – aus dem Sinn‘. Keines der getesteten Geräte entspricht der VDI6022, keines der Geräte darf in Bereichen, in denen sich Menschen mehr als 3 Sunden/ Tag oder 30 Tage pro Jahr aufhalten, installiert werden. Es wundert doch sehr, dass Hygieneaspekte offenbar schon wieder keine Rolle mehr spielen. Vielleicht braucht es noch die eine oder andere Pandemie.“

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