Leserstimmen: Das Renteneintrittsalter und die deutschen Klimaziele

(Abb. © tadamichi/stock.adobe.com)

Das Renteneintrittsalter und die deutschen Klimaziele. Das beschäftigt unsere Leser. Lesen Sie hier Auszüge ihrer Kommentare zu Beiträgen in cci Zeitungen, Meldungen in cci Branchenticker und zu Artikeln in cci Wissensportal.

Übrigens: Unter dem Reiter „Kommentare“ stellt die Redaktion chronologisch alle Kommentierungen und die dazugehörigen verlinkten Beiträge (mit Veröffentlichungsdatum) online – übersichtlich und auf einen Blick erfassbar.

Christian Fieberg schreibt zur Meinung “Sind 0,7 % Emissionsüberschreitung ein Desaster? vom 18. Januar 2023 von Dr. Manfred Stahl cci193121: „In Deutschland (und Europa) haben wir bisher sehr viel über Reduktionsziele gesprochen und uns in den letzten Jahren mit Steigerungen überboten (fit for 55, CO2-neutral bis 2050, 2045, Kohleausstieg 2030, …).
Alleine, durch die Formulierung der Ziele wird kein Gramm CO2 eingespart. Daher ist ein kritischer Blick auf die realen Zahlen sehr wichtig. Die Fehlertoleranz ist vermutlich in allen untersuchten Jahren ähnlich, so dass der relative Trend schon ziemlich genau sein dürfte. (…)“

Desweiteren kommentiert dazu: Peter Rietschel: „Wenn die Emissionen um 0,7% unter denen des Vorjahres 2021 lagen, aber auch 0,7% über dem Ziel für 2022, dann würde ich sagen, wir haben das Ziel um ganze 50% verpasst. (…).“

Zur Meldung „Manfred Müller verstorben“ von Katja Heil vom 17. Januar,  Alexander Biehl: „R.I.P. Musste viel zu früh gehen.“

Anton Tienes schreibt zur Meinung “Meinung: Wir müssen länger arbeiten“ von Peter Reihnhardt vom 11. Januar 2023, cci192673 : „Sehr geehrter Herr Reinhardt. Schöne Fantasien von jemand, der das Rentenalter noch nicht erreicht hat. Wenn sie es erreicht haben, werden sie bestimmt anders darüber denken. Ich bin mittlerweile 74 Jahre alt und arbeite immer noch als TGA-Fachplaner und Sachverständiger. Mir macht das noch Spaß, das ich noch gebraucht werde und dabei auch noch etwas Geld in die Kasse kommt. Um einen Teil meiner Rente wurde ich betrogen. Als ich mir vor etwas 30 Jahren die Rentenhöhe habe ausrechnen lassen, sollte es noch 73 % sein und das ohne diesen Betrag versteuern zu müssen. Das war die Basis für meine Lebensplanung. Aktuell liegen wir bei etwa 48 % Rentensatz und dieser ist dann noch zu versteuern. Arbeitskräftemangel haben wir auch, weil viele Menschen die hier her kommen keine Qualifikation haben und sich auch ungerne qualifizieren lassen wollen, obwohl es solche Angebote gibt. Unser Staat bietet einfachere Möglichkeiten, eine Lebensgrundlage zu erhalten. Ich spreche aus Erfahrung. Lesen Sie mal etwas zur Lebensplanung der Generation Z. Dann merken Sie vielleicht auch, dass Arbeit kein Lebensziel mehr ist. Spaß und Freizeit ist angesagt….“

Peter Reinhardt antwortet darauf: „Sehr geehrter Herr Tienes,
Sie haben recht. Entscheidungen vorauszudenken ist etwas anderes als sie zum Tage X zu treffen. Bis es soweit ist, mag sich der Fokus verschieben. Dass die Altersvorsorge nicht verbindlich planbar ist, ist indes mehr als ein Ärgernis. Hier braucht es Verlässlichkeit! Und die setzt auch voraus, dass auch die die Generationen Z und Co. ihren Teil dazu beitragen. Anders funktioniert das nicht. Vier-Tage-Woche, Work-Life-Balance, Sabbatical, Vorruhestand – das alles klingt verlockend, muss aber auch finanzierbar sein.
Schön, dass Sie auch mit 74 Jahren noch Spaß an der Arbeit haben!
Peter Reinhardt“

Weiter dazu fragt Georg Stiglmaier:
„Sehr geehrter Herr Reinhard,
mich würden mal die Fakten zum Thema Rente im europäischen Vergleich interessieren.
– Wer zahlt wieviel % vom Gehalt in die Rentenkasse?
– Wer erhält wieviel % vom Nettogehalt als Rente?
– Wer geht mit welchem Alter ohne Abzüge in Rente?
– Wieviel Jahre sind notwendig um ohne Abzüge in die Rente zu gehen?
– Was wird in welchem Land zur Rente angerechnet? (Studium; …)
– Wie hoch ist die Rente im Verhältnis zur Kaufkraft? (…)“

Peter Reihnhardt antwortet darauf: „Sehr geehrter Herr Stiglmaier,
Fragen über Fragen. Und jede davon ist berechtigt. Aber cci Dialog kann darauf nicht die Antworten liefern. Daran dürfen sich die Kollegen der Wirtschafts- und Tagespresse versuchen. Wir werden das zwar beobachten, schauen aber weiterhin vor allem, auf die Themen der Lüftungs-, Klima- und Kältetechnik – und freuen uns über den Austausch mit unseren Lesern.
Peter Reinhardt“

Weiter dazu meint Reinhard Siegismund: „Guten Morgen Herr Reinhardt,
Sie haben ja so recht! Man muss es nicht so anstellen wie ich, der als Jahrgang 1934 immer noch voll arbeitet. Aber wenn gesunde und rüstige Mitmenschen ab 65 oder 67 oder vielfach auch „vorzeitig“ ausscheiden, empfinde ich das schon für unsere Gesellschaft belastend. – Sicher sollte der ältere, viel zitierte Dachdecker, nicht mehr auf Dächer steigen müssen, aber mit seinem Wissen könnte er auch andere Leistungen bieten. Sicherlich wird man zwischen körperlicher und geistiger Arbeit unterscheiden müssen.
Bis heute habe ich keine aus meiner Sicht umsetzbaren Vorschläge gelesen, wie wir diese Fehlentwicklung einvernehmlich, gesundheitlich und sozial gerecht in den Griff bekommen können. Die Parteien wollen keine Wähler vergraulen, auch die Gewerkschaften wollen das Renteneintrittsalter eher verjüngen. Ein totalitärer „Herrscher“ könnte das, vielleicht sogar nach Beratung mit Wissenschaftlern, richtig und gerecht anordnen. Die Demokratie bringt diese Vernunft nicht, aber auch ich will in einer Demokratie leben, auch wenn diese immer wieder Nachteile hat. (…).“

Peter Reinhardt antwortet darauf: „Hallo Herr Siegismund,
vielen Dank, dass Sie mich als Reaktion auf meinen Meinungsbeitrag vom 11. Januar 2023 an Ihren Gedanken teilhaben lassen. Ich bin da komplett bei Ihnen: Man muss es nicht so anstellen wie Sie und mit deutlich über 80 Jahren noch voll arbeiten – aber wenn man kann und will, dann darf man natürlich. Sie bekommen das hoffentlich gedankt. Wenn nicht sollen Sie auf jeden Fall wissen, dass ich Ihnen dafür allergrößten Respekt zolle.
Die Demokratie halte ich übrigens genau wie Sie nicht für die einfachste Form, um das gesellschaftliche (Zusammen)Leben zu organisieren. (…)“

Außerdem sagt dazu Harald Schulmeyer: „Hallo Herr Reinhardt,
„Ist es nicht heuchlerisch, diesen vorzuwerfen, dass sie die Work-Life-Balance wichtig nehmen, aber als älterer Arbeitnehmer selbst vorzeitig die schaffensfähigen Hände in den Schoß zu legen? Ich finde schon – und bin gespannt, was Sie dazu sagen.
mit Ihrem Zitat fange ich meine Meinung zu Ihrem unverschämten Artikel an.
– bilden Sie aus?
– gibt es Fluktuation in Ihrem Betrieb – haben Sie Kontakt zu „jüngeren Kollegen“?
Man kann und darf es nicht verallgemeinern, aber die Generationen nach 1970 sehen nur noch sich selbst. Die Work Life Balance steht hier über allem. Eine Loyalität gegenüber dem Unternehmen besteht nicht mehr. (…).“

Peter Reinhardt reagiert darauf: „Hallo Herr Schulmeyer,
vielen Dank für Ihre Reaktion auf meinen Meinungsbeitrag vom 11. Januar 2023. Auch wenn ich nach den ersten Zeilen zunächst einmal tief durchatmen musste, bin ich doch froh, dass Sie mich an Ihren Gedanken teilhaben lassen. Letztlich sieht es für mich so aus, dass unsere Meinungen zum Thema Lebensarbeitszeit gar nicht allzu weit auseinanderliegen. (…)“

Desweiteren kommentiert Frank Börsch: „Guten Morgen,
Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen! Allein fehlt seit Jahrzehnten die politisch notwendige Umsetzung.
Ich erinnere mich an Zeiten hoher Arbeitslosigkeit, als der Vorruhestand sogar befördert wurde. Das hat sich in den Köpfen der Leute festgesetzt. Richtig ist, dass die Rechnung dafür der Solidargemeinschaft von heute unter völlig anderen Bedingungen weiterhin präsentiert wird. Die Solidargemeinschaft zahlt für individuelle Lebensentscheidungen des Einzelnen???? Das ist nicht die so viel beschworene soziale Gerechtigkeit.
Diese offensichtliche Schieflage und andere politisch falsche Weichenstellungen werden auf Dauer den sozialen Frieden gefährden. Jede Form von übertriebener Umverteilung auf Kosten anderer gehört auf den Prüfstand und gegebenenfalls abgeschafft. Stattdessen sollte wieder der Grundgedanke der Eigenverantwortung gelten. An erster Stelle muss man zunächst etwas erwirtschaften, um es dann persönlich so einzusetzen, wie der Einzelne das für richtig hält. Das bedeutet die Verantwortung für die eigene Lebenssituation muss wieder zur Regel werden. Die Sozialsysteme treten dann ein, wenn es vorgesehen, durch Beitragszahlung erworben oder als Not-Ersatzleistung temporär notwendig ist. Die Sozialsysteme dürfen nicht länger missbraucht werden um eigene Leistung und Anstrengung zu ersetzen. Zur Ehrlichkeit gehört auch dass sich unsere Gesellschaft inzwischen zunehmend in der Tendenz immer mehr Leistungsempfänger und immer weniger Leistungsgeber leistet. (…)“

Den vollständigen Wortlaut der Kommentare finden Sie bei den genannten Meldungen. Mitglieder von cci Wissensportal können Artikel direkt kommentieren. Nichtmitglieder können uns ihre Anmerkungen zusenden (redaktion@cci-dialog.de ). Schreiben Sie uns gerne.

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