Über Schweizer Temperaturen, Schimmelpilze und Entfeuchtungsleistung

Ein neuer Ansatz für die Ökodesignverordnung, die Verbreitung von Aerosolen durch Umluftanlagen und ein Referenzbericht zur Raumkühlung mit R718: Das beschäftigt unsere Leser. Lesen Sie hier ihre Kommentare zu Meldungen in cci Branchenticker und zu Artikeln in cci Wissensportal.

Auch ein Beitrag über die Verbreitung von Aerosolen hat zu Kommentaren geführt (Abb. © Africa Studio/stockadobe.com)

Leser David Burkhardt hat sich mit dem Beitrag „Ein neuer Ansatz für SFPlim-Werte von RLT-Geräten gemäß Ökodesign 1253/2014“ – Artikelnummer cci88435 befasst und fragt: „Als Planer begrüßen wir einen variablen Ansatz für die standort- und betriebsabhängigen Anforderungen an die Wärmerückgewinnung. […] Gerade bei uns in der Schweiz herrschen aber sehr unterschiedliche Klimaverhältnisse, welche zumindest die Berücksichtigung der örtlichen minimalen Außenlufttemperatur erfordern würden. Fehlt bei den Berechnungen für den Grenzwert des SFPint (bzw. SVLint) nicht noch der Druckverlust des Gehäuses (Lufteintritt und -austritt), wie in der Definition gemäß EVIA/Eurovent-Leitfaden zur Ökodesign-Verordnung 1253/2014 (Frage E131) festgehalten?“
Die Redaktion von cci Branchenticker antwortete prompt: „Vielen Dank für Ihre Korrekturanmerkungen zu dem Beitrag. Es ist richtig, dass beim SFP-Wert noch die Druckverluste des Gehäuses dazugehören. Diese habe ich in dem Beitrag (der komplex genug ist) nicht berücksichtigt, um den Sachverhalt – der ja in der Diskussion ist – etwas zu vereinfachen.“

Gleich vier Kommentare erhielt der Beitrag „Covid-19-Pandemie und der Betrieb von Klima- und Lüftungsanlagen“ – Artikelnummer cci88026.
Leser Hartmut Engler gibt zu bedenken: „Da gab es doch etwas in der VDI 6022. In einer älteren Ausgabe mit 80% relativen Luftfeuchte und Einsatz beziehungsweise Wechsel von Filtern. Man sollte sich sehr gut überlegen, ob man das eine Problem COVID 19 erledigt und ein anderes dafür, Wachstum von Schimmelpilzen etc. auf den Filtern, nicht dafür erhält. Das wäre gerade für die Lebensmittelindustrie fatal.“
Leser Volkart Otto ergänzt: „Ich möchte mich im Hinblick auf die Anwendung der Hygienerichtlinie VDI 6022 dem Kollegen Engler anschließen und folgendes ergänzen:
In den Veröffentlichungen unserer Branchenverbände sollte noch viel stärker auf die sachgerechte Hygiene- Wartung der Komponenten hingewiesen werden! In der Tabelle 8 der VDI 6022-1 (2018) sind alle notwendigen Handlungen zur Aufrechterhaltung eines denkbar hygienischen Zustands von entfeuchtenden Kühlern beispielsweise, detailliert dargelegt.“
Rolf Tschersich fügt hinzu: „Ich halte eine Aerosol-Verschleppung im belüfteten Raum durch die Mischlüftung für sehr wahrscheinlich. Die nennenswerte Beförderung eines Aerosols durch eine RLT-Anlage mit Kühlung, und damit Entfeuchtung, kann ich aber nicht nachvollziehen. In Schlachthöfen haben wir es in den gekühlten Bereichen mit erheblichem Wassereintrag zu tun und die Kühler entfeuchten massiv.“
Auch Leser Peter Salzwedel stellt Fragen: „Der Einsatz von ‚normalen‘ Filtern gegen Aerosole ist sowieso zumindest bedenklich. Warum ist bisher noch niemand auf die Idee gekommen, anstelle einer Filterung die Sauerstoffionisierung einzusetzen? Radikale Sauerstoffmoleküle (kein Ozon!) greifen Kohlenwasserstoffverbindungen an und zersetzen sie. Die Technik wird bereits tausendfach in Deutschland eingesetzt, zum Beispiel im Flughafen Frankfurt (gegen Kerosindämpfe) oder im Reichstag in Berlin (gegen Küchenabluftgerüche).“

Dass die Veröffentlichung eines Referenzberichts auf cci Branchenticker wertvolle Meinungen und Anregungen hervorruft, zeigt das Beispiel des Beitrags „Referenzbericht: Solarbetriebene Gebäudekühlung mit Wasser als Kältemittel“ – Artikelnummer cci83664.
Nachdem mehrere Leser ihre Sicht geäußert hatten, nimmt der Hersteller und der Anlagenbetreiber dazu Stellung. Georg Dietrich schreibt: „Vielen Dank für die zahlreichen Kommentare. Das zeigt uns, dass unsere Lösung doch einiges Interesse am Markt erweckt. […] In diesem Referenzbericht wird gezeigt, dass durch die Wahl der Temperatur der größere Anteil in der Kühlleistung auf der sensiblen Seite liegt und sich damit auf die spürbare Temperaturabsenkung bezieht. Durch die Sektorkopplung der Kühlung direkt mit der PV-gestützten Stromversorgung, wird nicht nur ein CO2-autarkes Konzept umgesetzt und damit Stromnetze zu Spitzenzeiten entlastet. Es werden auch elektrische (Batterie) und thermische Speicher (Wasserspeicher, Gebäudeteile) gekoppelt.“

Den vollständigen Wortlaut der Kommentare finden Sie bei den genannten Meldungen. Mitglieder von cci Wissensportal können Artikel direkt kommentieren. Nichtmitglieder können uns ihre Anmerkungen zusenden (redaktion@cci-dialog.de). Schreiben Sie!

Artikelnummer: cci88044

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