Das HRI und Professor Kriegel in der Tagespresse

Am 15. August erschien ein Interview mit Prof. Martin Kriegel vom Hermann-Rietschel-Institut an der TU Berlin auf der Website des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). Dieser Redaktionsverbund versorgt über 50 Tageszeitungen Deutschlands mit Inhalten. cci Branchenticker hat mitgelesen.

Prof. Martin Kriegel (Abb. © HRI) Im Juli hatte cci Branchenticker bereits hier über die Forschungs- und Grundlagenarbeit des Hermann-Rietschel-Instituts berichtet. Nun erschien auf der Website des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) ein ausführliches Interview mit Prof. Kriegel zur Forschung am Institut sowie dessen Erkenntnissen zum Thema Lüftung in Zeiten einer Pandemie. Darin beschreibt Kriegel das Vorgehen der Wissenschaftler, das Verhalten von Aerosolen in geschlossenen Räumen zu untersuchen. Zum Versuchsaufbau sagt Kriegl: „Wir erstellen dazu viele Simulationen und numerische Gleichungen, haben aber auch große Versuchshallen, in denen wir unterschiedliche Räumlichkeiten nachbauen. Angefangen vom Büro über den Klassenraum bis hin zu Sitzreihen eines A320-Flugzeuges. In diesen Räumlichkeiten führen wir dann Experimente durch. […] Wir nutzen künstliche Partikel, also mit Helium gefüllte Bläschen, die wir in einen Raum hineingeben und die sich genauso verhalten wie Aerosole. Mithilfe von Hochgeschwindigkeitskameras können wir dann die Bewegung der Partikel genau verfolgen und sehen, wohin sie sich bewegen. Solche Ausbreitungstests führen wir mit verschiedenen Lüftungssystemen durch.“ Außerdem äußert sich Kriegel zum Thema Schullüftung und meldet Bedenken an: „Je länger eine Infizierte oder ein Infizierter im Raum sitzt, desto mehr Aerosole atmet sie oder er aus, und die gesunden Personen atmen die mit Viren beladenen Aerosole permanent ein. Das heißt, die Aufenthaltsdauer ist in jedem Fall ein Risikofaktor. Es ist seit mehreren Jahren bekannt, dass die Luftqualität und das Lüftungsverhalten in Klassenzimmern in der Regel nicht besonders gut sind. Sprich, es muss ein ganz anderes Lüftungsverhalten entwickelt werden.“ Ebenso plädiert er für den Einsatz von CO₂-Ampeln in geschlossenen Räumen, denn: „CO₂ ist ein Indikator, wie viel Frischluft in den Raum hineinkommt. […] Mithilfe von CO₂-Ampeln können wir also ein effektives Lüftungsverhalten erlernen.“
Das komplette Interview finden Sie hier.

 

Artikelnummer: cci89865

Ein Kommentar zu “Das HRI und Professor Kriegel in der Tagespresse

  1. Das traurige an dem Thema SCHULLÜFTUNG ist doch, dass es erst einer, die Gesellschaft und unser aller Gesundheit und Wohl gefährdende Pandemie bedarf, bevor das Thema die Beachtung und Wertschätzung erhält, welche es eigentlich seit Prof. Pettenkofer und seinen Forschungen vor 160 Jahren verdient hatte.

    Und jetzt erst die Erkenntnis zu Tage tritt, dass eine Lüftung nicht nur purer Luxus ist, sondern Gesundheitsschutz für die Menschen in geschlossenen Räumen, leistungssteigernd, lernfördernd und dazu auch noch eine bewährte, ausgereifte Technologie um Energieträger, insbesondere Fossile, zu reduzieren und den Energiebedarf von Gebäuden zu minimieren.
    Und parallel dazu selbstverständlich auch noch CO2-Emissionen.

    Vielen Dank an Prof. Dr.-Ing. Kriegel und sein Team vom HRI für den jahrelangen Einsatz zum Thema und die aktuellen Forschungen, welche unsere Argumentation pro Lüftung nochmals wissenschaflich bestätigen. Ich schätze ihn sehr und es war immer hochinteressant, informativ wie auch inspirierend, dem HRI in Berlin einen Besuch abzustatten.

    Kommen Sie gesund durch die Woche.

    Mit sonnigen Grüßen
    Ralph Langholz

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