Nach zweijähriger Pause trafen sich in der „TechBase Regensburg“ wieder Studenten, Entwickler, Designer und Unternehmer zur „Hackaburg 2022“. Eines der vier Siegerteams beschäftigte sich mit den Ausfallursachen von Wärmepumpen.
Bei Ostbayerns größtem Hackathon – eine Wortschöpfung aus „hacken“ und „Marathon“ – arbeiten interdisziplinäre Teams anhand vorgegebener Aufgabenstellungen an kreativen Soft- und Hardwarelösungen. Erstmals als Hauptsponsor beteiligt, stellte das LüKK-Unternehmen Wolf GmbH, Mainburg, den Klimawandel in den Mittelpunkt ihres Engagements. Innerhalb des von Wolf vorgegebenen Tracks „The Climate Intelligent House“ drehten sich die Aufgaben um die nachhaltige Sicherung des Wohnkomforts durch hocheffiziente Gebäudetechnik.
Für Wolf war das eigenen Aussagen zufolge eine spannende Angelegenheit. Denn die Herangehensweise an die Themen ist von den Teams mit überwiegend studentischem MINT-Hintergrund frei wählbar. Vorwissen zu Wärmepumpen war indes kaum vorhanden, wie sich herausstellen sollte. Für Wolf sei das Ganze dennoch eine lohnende Erfahrung gewesen. „Vor allem der Perspektivwechsel und der Vergleich der Herangehensweisen zur Umsetzung haben viele neue Ideen gebracht“, bilanziert eine Unternehmenssprecherin auf Nachfrage von cci Branchenticker.
Den Wolf-Track gewonnen hat ein Team aus drei Studenten der Universität Stuttgart, die sich mit der Auswertung und Verknüpfung von 100 Tages-Datensätzen von Wärmepumpensensoren beschäftigt haben. „Es gab insgesamt drei Dateitypen, die zusammengeführt werden mussten, um verknüpfte Daten zu finden, mit denen die Ausfallursache in einer Wärmepumpe vorhergesagt werden konnte“, erklären die drei Gewinner Piyush Bajaj, Abhishek Kaushik und Prabhakar Panday. Sie seien bei ihrer Arbeit vor allem auf folgende Herausforderung gestoßen: Die Datenfeldzuordnungen waren antizyklisch und asynchron. Das sei das Haupthindernis bei der Datenfelddarstellung gewesen. Dennoch ist es ihnen gelungen, Fehlerzeitpunkte und die mit diesen Fehlern verbundenen Komponenten zusammenzubringen. Dafür durften sie sich über 500 € Siegprämie freuen.
Eine weitere Gruppe arbeitete an Schnittstellenlösungen für eine grafische Benutzeroberfläche, mit welcher Fachhandwerker den Status von Wärmepumpen und anderen Geräten per Fernzugriff abrufen können. Mittels vorausschauender Wartung sollen so Geräteausfälle verhindert werden.
„Die ,Hackaburg’ ist kein kommerzielles Event, sondern lebt vom ehrenamtlichen Engagement und Teamgeist“, sagt Veronika Fetzer, Projektleiterin der Digitalen Gründerinitiative Oberpfalz (DGO). 2022 fand sie vom 7. bis zu 9. Juli statt. Zum Abschluss gab es noch eine Party für die mehr als 100 Teilnehmenden.
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Is hacking ever acceptable? It depends on the motive…
Ich halte es für eine sehr gute Idee, Verknüpfungen von IT und TGA bei solchen Veranstaltungen auf diese Weise mal durchzu“spielen“. Vielleicht kann man durch so etwas für die Attraktiviät solcher Berufe werben, bzw. um Azubis und Nachwuchs in Industrie und Handwerk kämpfen. Fragestellungen, die ein Kundendienstmonteur früher aus jahrzehntelanger Erfahrung wusste, wenn der Kunde ihm sagte, wie seine Heizung ausgefallen ist, sind in Zukunft sicherlich auch nur noch mit guten IT-Kenntnissen zu bewältigen. Allein durch die Schnittstellenproblematik unterschiedlicher Anlagen/Gewerke, wie z.B. Wärmepumpe, PV, Batteriespeicher, Smart Home usw. werden solche Fragestellungen in Zukunft sicherlich grenzenlos. Die Frage ist tatsächlich, ob ein Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik in Zukunft als Energiemanager damit allein klar kommt und wie das Berufsbild in der Ausbildung angepasst werden muss. Herausforderungen, aber auch Chancen ohne Ende… 😉