Wildeboer nach Cyberattacke zurück auf dem Weg zur Normalität

Am 14. Juli wurde die Wildeboer Bauteile GmbH, Weener, Opfer einer massiven Cyberattacke. Seitdem steht die Produktion still. Doch nächste Woche ist der Neustart vorgesehen.

Drei Wochen lang konnte Wildeboer als Hersteller von Produkten für den lüftungstechnischen Brandschutz nicht produzieren. Grund dafür war eine „professionelle Cyberattacke durch eine Gruppe, die der organisierten Kriminalität nahesteht“, wie das Unternehmen auf seiner Internetseite erklärt. Auch die Kommunikationsmöglichkeiten mit den Kunden waren massiv eingeschränkt. Zumindest Letztere sind jedoch inzwischen wieder hergestellt, sodass die Ansprache der Kunden nicht mehr nur mehr via Social Media und Besuche durch den Außendienst erfolgt.
„Gestern wurde die erste Stufe der Auftragsbearbeitung wieder aufgenommen, ab nächster Woche wird sukzessive die Produktion wieder hochgefahren“, gibt Vertriebsleiter Josef Hespe gegenüber cci Branchenticker Einblicke in die aktuelle Lage. Zugleich korrigiert Hespe falsche Berichterstattung in den Medien. Man befinde sich formell aktuell nicht in Kurzarbeit. Diese sei zwar mit der Begründung eines „außergewöhnlichen Ereignisses“ beantragt, aber eben noch nicht durch die Bundesagentur für Arbeit genehmigt.
Um die aus der Cyberattacke entstandenen Lieferausfälle zu kompensieren, hat Hespe Überstunden der Wildeboer-Mitarbeiter und weitere „Extraaktivitäten“ in Aussicht gestellt. Man lasse sich durch die entstandenen Kollateralschäden nicht davon abhalten, die neu auf der ISH 2023 vorgestellten Entrauchungsklappen mit geringer Einbautiefe und Volumenstromregler für niedrige Drücke zügig in den Markt einzuführen.
Nach dem Tod von Geschäftsführer Werner Wildeboer im Februar (siehe cci195953) war die Cyberattacke schon der zweite schwere Rückschlag für Wildeboer in diesem Jahr. Zur Höhe des durch die Cyberattacke entstandenen Schaden gibt es aktuell noch keine Zahlen.

cci251963