BTGA: Erstes Frühjahrsgutachten „Marktausblick Nichtwohnbau Deutschland“

(Abb. © BTGA)
Von links: BTGA-Vizepräsident Roland Fischer, BTGA-Präsident Bernhard Dürheimer und Marcel Dresse von der B + L Marktdaten GmbH stellen das erste BTGA-Frühjahrsgutachten vor. (Abb. © BTGA)

Der Bundesindustrieverband Technische Gebäudeausrüstung (BTGA), Bonn, hat auf der Messe Light + Building 2024 die Ergebnisse seines ersten Frühjahrsgutachtens „Marktausblick Nichtwohnbau Deutschland“ präsentiert. Die im Rahmen des Gutachtens befragten TGA-Unternehmen benennen die Bereiche Politik, Förderlandschaft und Fachkräftebedarf als größte Herausforderungen.

„Die Krise ist schon da.“ Mit diesen Worten hat Marcel Dresse von der B+L Marktdaten GmbH, Bonn, das im Auftrag des BTGA erstellte Frühjahrsgutachten kommentiert. Das Gutachten zeige einen deutlichen Rückgang bei den Baugenehmigungen im Jahr 2023 – und das nicht nur im Wohnungsbau, sondern auch im Nichtwohnbau. Infolgedessen prognostiziert Desse, dass im laufenden Jahr auch die Zahl der Fertigstellungen deutlich sinken werde. Für den Nichtwohnbau geht er von einem Rückgang um etwa 18 % gegenüber 2023 auf rund 18,4 Mio. m² aus. 2025 erwartet er einen historischen Tiefpunkt der seit 2019 rückläufigen Entwicklung auf etwa 17,5 Mio. m².
Als Ursachen dafür benennt das BTGA-Frühjahrsgutachten Verunsicherung im Zuge der Diskussionen über die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) sowie hohe Energiekosten und Unklarheiten bezüglich der Förderprogramme. Hinzu komme die typischerweise lange Zeitspanne von sechs bis achtzehn Monaten zwischen Bauantrag und Baugenehmigung. Der BTGA fordert deshalb, zumindest die Prozesse der öffentlichen Hand durch Digitalisierung, Vereinfachung und Entbürokratisierung zu beschleunigen.
Das Frühjahrsgutachten weist zudem den hohen Anteil der technischen Gebäudeausrüstung (TGA) an den Bauinvestitionen aus. „In vielen Nichtwohnbau-Projekten machen die Ausgaben für die TGA und deren Installation mehr als 50 % der Gesamtinvestitionen aus, während es im klassischen Wohnbau maximal 15 % sind“, heißt es dazu in dem Gutachten. BTGA-Präsident Bernhard Dürheimer unterstreicht daher die Bedeutung klarer, verlässlicher und nachvollziehbarer politischer Entscheidungen sowie transparenter, verständlicher und zuverlässiger Förderprogramme – auch beziehungsweise gerade in Bezug auf das Erreichen der Klimaschutzziele.
Mit einem Jahresumsatz von rund 87 Mrd. € spielt die TGA-Branche eine wichtige Rolle für die deutsche Wirtschaft. Der BTGA hat daher angekündigt, durch B + L von nun an regelmäßig Frühjahrs- und Herbstgutachten zur wirtschaftlichen Situation und Entwicklung der Branche erstellen zu lassen. Basis dafür sind sowohl Unternehmensbefragungen als auch die Auswertung von Primärstudien.
Das Frühjahrsgutachten „Marktausblick Nichtwohnbau Deutschland hat einen Umfang von 26 Seiten und kann unter Anhänge heruntergeladen werden.

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