Ariadne-Report: 2024 erneut deutlich zu wenig Gebäudesanierungen

2024 wurden laut Ariadne-Report lediglich an 1,1 % des Gebäudebestands energetische Sanierungen durchgeführt. (Abb. © moritz/stockadobe.com)

Für die neueste Ausgabe des „Ariadne-Reports“ wurden im Herbst 2024 bundesweit rund 15.000 Haushalte zu den Themen energetische Gebäudesanierung und Heizungstausch befragt. Wichtige Ergebnisse des nun veröffentlichten Berichts: Die Quote der energetischen Sanierungen liegt weiter deutlich unter dem nationalen Zielwert, Haushalte mit Wärmepumpen haben die niedrigsten Heizkosten.

Wärmepumpen können Heizkosten besonders in gut gedämmten Gebäuden deutlich senken. Das bestätigen die Ergebnisse des im Mai 2025 veröffentlichten vierten Reports des „Wärme- und Wohnen-Panels“ des vom Bundesministerium für Forschung, Technik und Raumfahrt geförderten Projekts „Ariadne“. Da die geplante Integration des nationalen CO2-Preises für Gebäude in den europäischen Emissionshandel den Betrieb von Öl- und Gasheizungen langfristig teurer machen wird, empfiehlt der Report, „die Barrieren für energetische Sanierungen und Heizungstausch im Kontext politischer Maßnahmen zu berücksichtigen“. Für den Report (28 Seiten) wurden im Herbst 2024 rund 15.000 repräsentativ ausgewählte Haushalte in ganz Deutschland befragt. Dabei ergaben sich unter anderem folgende Ergebnisse:

– Die Zahl energetischer Sanierungen an Gebäudehüllen ist von 0,8 % im Jahr 2018 auf rund 1,1 % im Jahr 2024 gestiegen. Trotz dieses leichten Aufwärtstrends bleibt die Sanierungsquote aber weiterhin weit hinter dem 2010 gesetzten Ziel von jährlich 2 % zurück.

– Parallel dazu ist nach einem Höhepunkt im Jahr 2022 die Heizungsmodernisierungsrate im Gebäudebestand gesunken. „Der starke Rückgang bei Heizungsmodernisierungen von 4,6 % im Jahr 2022 auf 1,3 % im Jahr 2024 schließt sowohl fossile Heizungen als auch Wärmepumpen mit ein“, erklärt Kathrin Kaestner vom Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) und Mit-Autorin des Reports. Das weise darauf hin, dass fehlende Informationen zu Förderprogrammen, aber auch politische Unsicherheiten rund um das Thema Klimapolitik, Gebäudeenergiegesetz und kommunale Wärmeplanung die politisch gewollte Wärmewende bremsen.

Zudem kennzeichnet der Report Wärmepumpen als Schlüsselprodukte zur Wärmewende. Die Untersuchung zeigt das statistische Ausmaß des Kostenvorteils beim Heizen mit Wärmepumpen: Im Durchschnitt liegen laut Report die Heizkosten für Haushalte, die eine Wärmepumpe nutzen, bei 13,80 € pro Quadratmeter und Jahr. Der Wert für Gas liegt demnach bei 16,90 €/m²a und für Fernwärme bei 20,60 €/m²a. „Die niedrigeren Heizkosten bei den Wärmepumpen sind mitunter darauf zurückzuführen, dass diese wirtschaftlich nur in Gebäuden mit höherer Energieeffizienz und verbesserter Wärmedämmung eingesetzt werden können“, weist Ariadne-Forschender Christian Oberst vom Institut der deutschen Wirtschaft, auf eine Besonderheit hin.

Der „Fokusreport Wärme und Wohnen: Zentrale Ergebnisse aus dem Ariadne Wärme- & Wohnen-Panel 2024“ steht auf der Ariadne-Projektseite kostenfrei zum Download zur Verfügung.

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