Der VDKF reagiert mit deutlicher Kritik auf die jüngsten Aussagen von Thomas Heim, Chef der Carrier-Sparte Climate Solutions Europe. In einem Artikel im Handelsblatt hatte Heim asiatische Hersteller und Luft/Luft-Wärmepumpen angegriffen – für den Verband ein „starkes Stück“.
In dem Artikel „Viessmann-Mutter steigert Umsatz in Deutschland“ in der Wirtschafts- und Finanzzeitung Handelsblatt vom 29. Oktober hat sich Thomas Heim, President Climate Solutions Europe bei Carrier Global Corporation, Palm Beach Gardens/USA, kritisch über asiatische Wärmepumpenhersteller und bestimmte Gerätetypen geäußert. Der Verband Deutscher Kälte-Klima-Fachbetriebe (VDKF), Bonn, hält in einem Post auf LinkedIn dagegen: „Was Thomas Heim Ende Oktober im Handelsblatt-Interview von sich gegeben hat, ist schon ein starkes Stück.“ Zwar sei es legitim und verständlich, den Umsatz mit Viessmann-Wärmepumpen steigern zu wollen und sich dabei auch mit den Marktbegleiter auseinanderzusetzen. „Wie und mit welchen Argumenten er Wettbewerber aus dem Markt drängen möchte, darf aber durchaus kritisiert werden“, so der VDKF.
(Anm. d. Red.: Vor eineinhalb Jahren hat Viessmann den Geschäftsbereich Climate Solutions – zu dem unter anderem Wärmepumpen gehören – an den weltweit tätigen Kälte- und Klimatechnik-Anbieter Carrier Global Corporation verkauft (siehe cci202195).)
Heim hatte in dem Handelsblatt-Beitrag erklärt, asiatische Hersteller würden in der EU ihre „Überkapazitäten abladen“ und erhielten dafür auch noch Förderungen. Seiner Ansicht nach sollten Förderbedingungen an lokale Wertschöpfung geknüpft werden. Gegenüber dem Handelsblatt sagte Heim: „Es sollten explizit die Unternehmen gefördert werden, die ihre Wertschöpfung im Wesentlichen in Europa haben. Frankreich und Polen richten ihre Förderregularien bereits ganz klar danach aus.“ Der VDKF schreibt dazu: „Wohlwissend, dass die asiatischen Marktführer wie Daikin, Mitsubishi oder Panasonic sehr wohl innerhalb der EU produzieren, werden hier von Thomas Heim grundsätzlich Ressentiments gegenüber asiatischen Herstellern geschürt.“ Bereits im Frühjahr 2024 hatte Heim in einem Interview in der Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) betont, dass die Ursache der schwachen Wärmepumpen-Nachfrage seines Erachtens in den politischen Rahmenbedingungen und dem „Hin und Her bei Förderprogrammen“ liege (siehe cci273217). Seine aktuelle Forderung, Fördermittel künftig nur für in der EU gefertigte Wärmepumpen zu gewähren, reiht sich in diese Kritik an der Förderpolitik ein.
Kritik übt der Verband auch an der im Handelsblatt-Artikel verwendeten Begrifflichkeit „sogenannte KK-Handwerker“ (Anm. d. Red.: KK steht für Kälte- und Klimatechnik). Dieser Ausdruck ist allerdings nicht Thomas Heim zuzuordnen, sondern wird im Zusammenhang mit einer Einschätzung von Arno Kloep, geschäftsführender Gesellschafter der Querschiesser Unternehmensberatung GmbH, Xanten, verwendet. Im Handelsblatt-Artikel heißt es wörtlich: „Wärmepumpen werden indes auch immer häufiger von sogenannten KK-Handwerkern eingebaut. (…) Hier schätzt Kloep den Anteil asiatischer Geräte schon auf 90 %.“ Hierzu schreibt wiederum der VDKF: „Der herauszuhörende abfällige Ton bezüglich des Kälteanlagenbauerhandwerks durch die Verwendung des Begriffs ‚sogenannte‘ Handwerker ist schon als Frechheit zu bezeichnen“.
Die Forderung, Luft/Luft-Wärmepumpen grundsätzlich nicht mehr zu fördern, da sie „im Prinzip Klimaanlagen sind“ und „in der Regel nicht als Heizungen genutzt“ würden, stammt hingegen von Heim – und stößt dem Verband auf. „Eine äußerst fragwürdige Behauptung“, betont der VDKF. Luft/Luft-Wärmepumpen machten derzeit in Deutschland rund 25 % der Förderanträge aus. „Sie sind genau wie Luft/Wasser-Wärmepumpen hervorragend in der Lage, eine Wohnung ohne Komforteinbußen zu beheizen und dadurch fossile Heizungen zu ersetzen“, so der Verband. In Skandinavien liege ihr Anteil sogar bei 70 bis 80 %. Außerdem böten sie den Vorteil, „dass man mit ihnen nicht nur im Winter heizen kann, sondern auch im Sommer als Klimaanlage angenehme Raumtemperaturen erreicht“, so der VDKF: „Sie stehen halt nur nicht im Fokus der Produktpalette von Viessmann“.
Zur Online-Version des Handelsblatt-Artikels geht es hier (Anm. d. Red.: Der Artikel liegt hinter einer Bezahlschranke. Zudem wurde der Titel des Online-Beitrags gegenüber des Print-Artikels in „Manager plädiert für Förderung heimischer Heizungshersteller“ geändert).
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Hallo Herr Theuer-Kock, das bringt mich zum Schmunzeln, dieser Satz (sagt jemand der nun zu einem USA Konzern gehört …). Fast wie in unserer Politik. Das Problem liegt doch ganz wo anders, dass weiß Herr Heim doch auch (Denke ich). Hierzu fällt mir nur ein Satz ein.
„Warum sind wir in dieser schwierigen Lage nicht einmal fähig uns allesamt ehrlich zu machen!!!“ Nur konstruktives Handel bringt uns hier weiter, alles andere ist doch Kindergarten. Wer das liebt, sollte eigentlich in eine andere Liga eintreten.
Mit vielleicht sonnigen Gruß
Olaf Mayer(SV)
… sagt jemand der nun zu einem USA Konzern gehört …