Fraunhofer IEG wirbt im Landtag NRW für Geothermie und Hochtemperaturwärmepumpen

Auf Bitten des nordrhein-westfälischen Landtags hat die Fraunhofer IEG in einer Stellungnahme die Rolle der Geothermie in der Wärmewende des Landes erläutert. In Kombination mit Hochtemperaturwärmepumpen könnte Geothermie demnach ein Viertel des Wärmebedarfs der Industrie decken.

Nordrhein-Westfalen will das Potenzial der Geothermie heben und damit in Richtung „klimaneutrale Industrieregion“ gehen. Anlässlich einer Sachverständigenanhörung im zuständigen Landtagsausschuss hat die Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie (IEG), Bochum, am Dienstag dieser Woche die günstigen geologischen Bedingungen für die Tiefengeothermie betont – aber auch Markthemmnisse benannt, die nur durch politisches Handeln auszuräumen seien. In Kombination mit Hochtemperaturwärmepumpen könnte Geothermie demnach ein Viertel des Wärmebedarfs der Industrie decken. Die Investitionskosten bezifferte die IEG auf etwa 2,0 bis 2,5 Mio. € pro 1 MW installierter Leistung. Für die Erzeugungskosten wurden „wettbewerbsfähige 30 €/MWh“ vorgetragen. Insgesamt habe nachhaltige Geothermie genügend Potenzial um den Wärmebedarf von Nordrhein-Westfalen „größtenteils zu decken“. Jedoch behindern derzeit, nach Einschätzung der Fraunhofer IEG, zwei zentrale Faktoren den Ausbau der Tiefengeothermie: Das Fündigkeitsrisiko, dass eine geothermische Lagerstätte nach der Erschließung nicht die notwendige Quantität oder Qualität aufweist sowie die unzureichende Datenlage zum tiefen Untergrund jenseits von 1.000 m. Großes Potenzial für die Wärmewende in einem der größten europäischen Ballungsräume stelle dagegen die Grubenwassernutzung und Wärmespeicherung im Steinkohlengebirge dar. Zur Beseitigung der Hemmnisse und Nutzung der Potenziale sei nun politisches Handeln angezeigt. Aus Sicht der Fraunhofer IEG sollte ein ambitionierter „Masterplan Geothermie NRW“ alle Optionen der geothermischen Nutzung adressieren und ambitionierte, landesbezogene Ausbauziele benennen. Zudem seien Genehmigungsverfahren zu vereinfachen beziehungsweise zu bündeln.

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