Kontrovers: Klimaanlagen und Kältemittel in Deutschlandfunk-Sendung

VDKF-Präsident Karl-Heinz Thielmann äußerte sich im Deutschlandfunk-Beitrag kritisch gegenüber einem zu schnellen Ausstieg aus flourierten Kältemitteln. (Abb. © cci Dialog GmbH)
VDKF-Präsident Karl-Heinz Thielmann äußerte sich im Deutschlandfunk-Beitrag kritisch gegenüber einem zu schnellen Ausstieg aus fluorierten Kältemitteln. (Abb. © cci Dialog GmbH)

Am 11. September gab es im Deutschlandfunk einen 20-minütigen Beitrag „Der Boom von Klimaanlagen – Kühle Räume, warme Erde“. Neben VDKF-Präsident Karl-Heinz Thielmann äußerten sich zu den Themen Klimageräte, Klimatisierung, Kältemittel und F-Gase-Verordnung Vertreter der compact Kältetechnik aus Dresden, Katja Becken vom Umweltbundesamt, Florian Koch von der Deutschen Umwelthilfe und Ingrid Nestle von Bündnis90/Die Grünen.

Den Beitrag kommentierte der Verband Deutscher Kälte-Klima-Fachbetriebe (VDKF) hier unter anderem wie folgt: „Auch wenn im Beitrag viele wichtige Aspekte richtig angesprochen und eingeordnet werden, verfällt er mitunter zu sehr in Schwarz-Weiß-Malerei. Leider werden Anwender von natürlichen und synthetischen Kältemitteln wie Gegner in verfeindeten Lagern dargestellt. Die Textversion des Berichts verwendet martialische Begriffe wie ‚Industrie im Kampf gegen Umweltschützer‘ oder ‚Kältemittel sind Klimakiller‘, die das Bestreben der gesamten Kälte-Klima-Branche, den Treibhauseffekt von Kälte-, Klima- und Wärmepumpenanlagen zu senken, konterkarieren. Der fälschlicherweise als ‚Industrielobbyist‘ bezeichnete Karl-Heinz Thielmann macht mit seinen Aussagen deutlich, dass weder das Kälteanlagenbauerhandwerk noch die Industrie Gegner natürlicher Kältemittel seien, weist aber auf die Risiken eines zu schnellen Ausstiegs aus der Verwendung fluorierter Kältemittel hin: Wir können nicht Produktion hochfahren, Technologien verändern und das alles gleichzeitig machen. Das funktioniert aus Sicht der Hersteller nicht (…). Auch viele Handwerksbetriebe, die die Anlagen einbauen und warten müssen, stehen natürlichen Kältemitteln nach wie vor skeptisch gegenüber (Anmerkung der Redaktion: Diese sind meist brennbar, giftig oder benötigen sehr hohe Betriebsdrücke). Um diese Anlagen zu betreuen, brauche es spezielles Know-how, die Mitarbeiter müssten geschult und es müsste in neue Maschinen investiert werden.“
Moderat äußerte sich Katja Becken vom Umweltbundesamt in einer Passage: „Die Kältemittel mit einem hohen Treibhauspotenzial, die werden sukzessive tatsächlich ersetzt. Nur sie werden halt nicht gleich zukunftssicher durch natürliche Kältemittel ersetzt, sondern immer durch neue Generationen, erneut chemischer, fluorierter Kältemittel. Aber wenn Sie sich rein das Treibhauspotenzial angucken, dann sind wir schon einen sehr guten Schritt weitergekommen an der Stelle.“
Die compact Kältetechnik berichtet von einer deutlich steigenden Nachfrage nach Kälte- und Klimaanlagen mit natürlichen Kältemitteln und einer hohen Energieeffizienz.
Der Beitrag des Deutschlandfunks steht hier.

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