Mittlere Luftgeschwindigkeit für „Ventilative Cooling“

Zur Verringerung der thermischen Belastung im Sommer kann gemäß DIN EN 16798 Teil 1 eine "Erhöhte Luftgeschwindigkeit" beitragen. Aber was genau ist darunter zu verstehen, und wie soll das funktionieren? (Abb. © Pixel-Shot /stock.adobe.com)
Zur Verringerung der thermischen Belastung im Sommer kann gemäß DIN EN 16798 Teil 1 eine „Erhöhte Luftgeschwindigkeit“ beitragen. Aber was genau ist darunter zu verstehen, und wie soll das funktionieren? (Abb. © Pixel-Shot /stock.adobe.com)

Dienstag ist Normentag. Heute geht es um ein interessantes lüftungstechnisches Thema in der soeben erschienenen DIN EN 16798 Teil 1 „Eingangsparameter für das Raumklima“. Dazu hat ein Leser eine Frage, die hoffentlich von der LüKK-Gemeinschaft beantwortet werden kann.

Vor der Frage des Lesers eine kurze Einführung in die Thematik. Zur Verringerung der thermischen Belastung im Sommer gibt es im Nationalen Anhang zur DIN EN 16798 Teil 1* die Tabelle NA.5 „Erhöhte Luftgeschwindigkeit“. Darin wird erläutert, dass „bei Behaglichkeitsbedingungen im Sommer mit operativen Innentemperaturen >25 °C zum Ausgleich erhöhter Lufttemperaturen eine künstlich erhöhte, von Personen regelbare Luftgeschwindigkeit eingesetzt werden kann“. Eine erhöhte Luftgeschwindigkeit, die eine Steigerung der Konvektion und einen „Cooling Effect“ in der Aufenthaltszone hervorrufen soll, kann zum Beispiel durch einen ergänzenden Ventilator im Raum oder durch eine Lüftungsanlage erzeugt werden. Hierzu steht in der Norm, dass bei einer sich dann einstellenden mittleren Luftgeschwindigkeit von zum Beispiel 0,6 m/s die operative Innentemperatur um 1,2 K korrigiert beziehungsweise gesenkt werden kann. Das bedeutet (Annahme), dass durch erhöhte Konvektion eine reale operative Innentemperatur von zum Beispiel 27 °C um etwa 1,2 K geringer, also als 25,8 °C empfunden wird. Gemäß Abschnitt 6.2.3 ist zu bewerten, ob eine erhöhte Luftgeschwindigkeit die thermische Behaglichkeit verbessern kann.

Nun zur Frage des Lesers Norbert Nadler.
Will man die zuvor beschriebene Maßnahme mit einer Lüftungsanlage bewerten, muss der Zusammenhang zwischen dem Zuluftvolumenstrom und der sich einstellenden mittleren Luftgeschwindigkeit in der Aufenthaltszone bekannt sein. Dieser hängt sicher auch vom Luftführungssystem im Raum ab (Quelllüftung/Mischlüftung). Es wäre aber schon hilfreich, wenn man dazu zumindest eine näherungsweise Angabe für ein ideales Mischlüftungssystem machen kann. Kennt jemand eine Literaturquelle für diesen Zusammenhang oder hat Erfahrung damit gesammelt? Ohne einen Nachweis der mittleren Luftgeschwindigkeit kann die Tabelle NA.5 bzw. die Bewertung der thermischen Behaglichkeit nicht angewendet werden. Oder wie interpretieren Sie diese Tabelle NA.5?

Wir sind auf die Antworten der LüKK-Experten auf diese Frage per E-Mail sehr gespannt und auch auf deren Einschätzungen, was sie von diesem zumindest „normativ korrekten Kühlsystem“ halten.

*Eine ausführliche Zusammenfassung der neuen DIN EN 16798 Teil 1 lesen Sie in cci Wissensportal als Artikelnummer cci146793.

cci172220

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