cci Forum: Wasser als Kältemittel hat (k)ein Treibhauspotenzial

„Wasser verfügt über Eigenschaften, die es als natürliches Kältemittel qualifizieren. Weder trägt es zum Treibhauseffekt bei, noch zerstört es die Ozonschicht“, schrieb Prof. Michael Kauffeld in cci Zeitung 11/2016. Rüdiger Heß widersprach: „Wasserdampf ist das wichtigste Treibhausgas. Sein Beitrag zum natürlichen Treibhauseffekt wird auf etwa 60 % beziffert.“

Antwort

1.
Rüdiger Heß hat Recht, dass Wasserdampf den Hauptteil der Wärmestrahlung der Erde zurückhält und deswegen am meisten zum natürlichen Treibhauseffekt beiträgt. Ohne diesen wären es bei uns nicht durchschnittlich ca. +15 °C, sondern ca. -15 °C. Allerdings ist so viel Wasserdampf in der Atmosphäre, dass die jeweiligen Strahlungsfenster quasi schon dicht sind, also ein mehr an Wasserdampf in den Mengen, wie er aus Kälteanlagen entweichen könnte, nichts mehr zusätzlich bringt.
In den Mengen, in denen Wasser bei steigenden Atmosphärentemperaturen hingegen aus z. B. Flüssen, Seen und dem Meer zusätzlich verdampfen wird, hat es dann doch wiederum einen Einfluss und verstärkt den Treibhauseffekt in Form einer Rückkopplung.

Also ja, Wasserdampf ist ein natürliches Treibhausgas, aber nein, es hat als Kältemittel kein GWP und ist auch nicht in den entsprechenden Tabellen des IPCC oder der UNEP gelistet.

Prof. Michael Kauffeld

Artikelnummer: cci51985

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