Der Gesamtmarkt für Heizungen in Deutschland hat sich im dritten Quartal 2023 sehr positiv entwickelt. Das geht aus der Herbststatistik hervor, die der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) vergangene Woche vorgelegt hat. Treiber sind erneut Wärmepumpen, allerdings mit nachlassender Dynamik.
1.048.000 Wärmeerzeuger wurden dieses Jahr nach aktuellen Zahlen des BDH bis einschließlich September abgesetzt. Das entspricht einem Plus von 46 % gegenüber dem Vorjahr (718.000). Treiber dieser Entwicklung sind nach wie vor Wärmepumpen mit 295.500 Geräten und einem Plus von 86 % gegenüber dem Vorjahr (159.000). Gasbasierte Geräte tragen mit 625.000 abgesetzten Einheiten und einem Plus von 38 % ebenfalls zum positiven Gesamtergebnis bei (Vorjahr 453.000). Schon im ersten Halbjahr 2023 hatte der deutsche Heizungsmarkt deutlich zugelegt (siehe cci254488). Den positiven Marktverlauf sieht der Verband jedoch als Momentaufnahme, infolge von Vorzieheffekten, um den Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) zuvorzukommen. Diese Dynamik schwäche sich zunehmend ab. Noch zum Halbjahr lag das Marktwachstum bei Wärmepumpen bei 105 % gegenüber dem Vorjahr, aktuell liegt es nur noch bei 86 %. Dazu passt auch, dass der Gesamtmarkt für Wärmeerzeuger im dritten Quartal um 57 % gegenüber dem 1. Halbjahr des laufenden Jahres zugenommen hat, die Absatzzahlen für Wärmepumpen aber nur um 50 %. Befragt nach der Perspektive für das erste Quartal 2024 zeichnen die BDH-Mitgliedsunternehmen nach Angaben des Verbands ein entsprechend negatives Bild. 85 Prozent der befragten Unternehmen rechnen für das erste Quartal 2024 mit einer schlechten oder sogar sehr schlechten Marktentwicklung. Eine Marktbelebung durch das Gebäudeenergiegesetz erwarten die Unternehmen nicht. Angesichts der zu erwartenden Markteintrübung hatte der BDH Mitte Oktober gemeinsam mit dem Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck einen 10-Punkte-Plan für mehr Tempo bei der Heizungsmodernisierung überreicht (siehe cci257815). Ein PDF zur Marktentwicklung des Wärmemarkts von Januar bis September 2023 finden Sie unter „Anhänge“.
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