Globale Hitzewelle belastete die Bevölkerung

(Abb. © Bernhard Mühr, CEDIM/KIT)
Anomalie der Meeresoberflächentemperatur vom 31. Juli 2023 (Abb. © Bernhard Mühr, CEDIM/KIT)

Die ersten drei Wochen des Monats Juli waren global betrachtet der bis jetzt heißeste Drei-Wochen-Zeitraum. Laut einer Untersuchung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) waren in Deutschland in den Sommermonaten 2023 doppelt so viele Menschen täglich Temperaturen von 35 °C und höher ausgesetzt als im Mittel der Jahre 1980 bis 1999.

Der Frühsommer und Sommer dieses Jahres brachten etliche, unterschiedlich lange und intensive Hitzeperioden, die zum Teil gleichzeitig in verschiedenen Regionen der Nordhemisphäre auftraten. Mit den dabei erreichten Temperaturrekorden und der Hitzeexposition der Bevölkerung haben sich Forschende der Forensic Disaster Analysis (FDA) Task Force Group am Center for Disaster Management and Risk Reduction Technology (CEDIM), einer interdisziplinären Einrichtung des KIT, in ihrer nun veröffentlichten „Untersuchung der globalen Hitzewelle im Jahr 2023“ befasst. In manchen Regionen wurden bisherige Temperatur-Allzeitrekorde deutlich überschritten, in anderen waren neue Tages- oder Monatsrekorde zu verzeichnen. So erreichten im Juni die Meeresoberflächentemperaturen im globalen Mittel nie zuvor beobachtete Werte.
Was die gesamte Erdoberfläche einschließlich der Landmassen betrifft, war der Juni der bisher wärmste Juni seit 1850. Und die ersten drei Juli-Wochen gelten als heißester Drei-Wochen-Zeitraum. Den Tagesrekord erreichte der 6. Juli mit einer globalen Oberflächentemperatur von 17,08 °C.
Die Forschenden am KIT betrachteten in ihrer Untersuchung auch die Exposition der Bevölkerung durch die beobachtete Hitze. So waren in Deutschland rund 7 Mio. Menschen von täglichen Maximaltemperaturen von über 25 °C betroffen. Dies waren rund 40 % mehr als im Mittel in den Jahren 1980 bis 1999. Die Zahl der Menschen, die täglich Temperaturen von 35 °C und höher ausgesetzt waren, verdoppelte sich sogar auf rund 206.000. Auch in den weiteren untersuchten Ländern, wie Italien, Griechenland, Spanien, USA, China oder Indien war grundsätzlich eine deutliche Zunahme der Hitzeexposition während der Sommermonate gegenüber den vorangegangenen Jahrzehnten festzustellen. Den Hitze-Hotspot in Europa bildete mit Abstand Italien, wo neue Rekorde bei der Hitzebelastung von über 40 °C festzustellen waren.
Der Klimawandel war auch Thema des Meinungsbeitrags „Mit den Auswirkungen des Klimawandels leben“ (siehe cci252676) von Peter Reinhardt. Er hat am 16. August auf cci Branchenticker darauf hingewiesen, dass nicht nur Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels ergriffen werden müssen, sondern dass wir uns auch intensiv damit beschäftigen müssen, mit den Auswirkungen des Klimawandels zu leben.

cci254354

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