Leserstimmen: Forschungsergebnisse, FGK-Empfehlungen, Korrosionsschutz und UBA-Bericht

(Abb. © tadamichi/stock.adobe.com)
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Der Meinungsbeitrag zur Verbreitung von Forschungsergebnissen hat unserer Leser auch weiterhin beschäftigt. Darüber hinaus gab es Reaktionen auf die Empfehlungen des FGK für die Planung und Installation von Lüftungssystemen, genauso wie auf das AGI Arbeitsblatt zum Thema Korrosionsschutz und den UBA-Bericht zu F-Gase-Emissionen. Nachfolgend die Leserkommentare zu Meldungen in cci Branchenticker.

In seinem Meinungsbeitrag „Forschungsergebnisse müssen zugänglich sein“ vom 27. März (siehe cci270888) macht Dr. Manfred Stahl den Vorschlag: Jeder Forschungsnehmer sollte im Forschungsvertrag dazu verpflichtet werden, in einer kurzen Zusammenfassung über die wichtigsten Ergebnisse des Projekts zu berichten – via Social-Media, aber auch gezielt an zuständige Verbände und Organisationen sowie an die Fachpresse.

Daraufhin hatte sich bereits Detlef Malinowsky gemeldet: „Ich kann die Verbesserungsvorschläge von Herrn Stahl nur unterstützen. (…) Ich denke, hier gibt es eine große Baustelle, um dass Wissen in unserer Branche zu verbreiten.“

Auch Prof. Klaus Kabitzsch stimmte der Meinung von Dr. Stahl „weitgehend zu. (…) Ich begrüße die Initiative von Dr. Stahl ausdrücklich. Und die Forschungseinrichtungen sollten durchaus den ersten Schritt tun. Dazu müsste diese Möglichkeit zur Erfüllung der Publikationspflicht ’nur‘ stärker in das allgemeine Bewusstsein gerückt werden, z. B. mit einer speziellen Forschungs-Rubrik.“

Günther Mertz bedankte sich für den „ausgezeichneten Kommentar“, in dem zurecht kritisiert wird, „dass viele TGA-Forschungsaktivitäten ‚im stillen Kämmerlein‘ stattfinden und Forschungsergebnisse keinen Zugang in die Praxis finden. Der Vorschlag, (…) Zuwendungsempfänger zur Berichterstattung zu verpflichten, ist sehr gut, in hohem Maße zielführend, unstrittig praktikabel – aber nicht neu. (…)“

Ralf Wagner merkte an: „Unsere Gemeinschaftsforschung leistet einen ganz wesentlichen Beitrag zur Grundlagenforschung in unserer Branche. Diese Forschung wird nicht nur von Fördermitteln getragen, sondern ganz wesentlich vom Engagement, Mitarbeit und den Mitteln der beteiligten Unternehmen. (…) Der Verpflichtung der Veröffentlichung der Ergebnisse kommen wir natürlich nach, indem an öffentlich zentralen Bibliotheken alle Forschungsergebnisse hinterlegt werden. (…) Ihren Hinweis auf mehr Präsenz in den sozialen Medien nehmen wir gerne auf.“

Der neuste Kommentar kommt von Christine Roßkothen (Heinz Trox-Stiftung): „Lieber Herr Dr. Stahl, gut, dass Sie eine starke Wissenschaftskommunikation fordern. Dem stimmen wir zu! Ergebnisse von Forschungsvorhaben, die aus öffentlichen Geldern gefördert werden, sollten den jeweiligen interessierten Fachkreisen öffentlich zugänglich gemacht werden. Darüber hinaus gerne auch einer interessierten Öffentlichkeit, sofern es diese betrifft oder ihr nützt. Da können wir im Bereich Wissenschafts- und Forschungskommunikation sicherlich noch mehr machen. Als Stiftung sind wir genau an dieser Schnittstelle aktiv. Wir fördern sowohl Forschung als auch Kommunikation, vernetzen Fachleute und Akteure und bieten Wissensplattformen. Mit dem Heinz Trox-Förderpreis fördern wir den wissenschaftlichen Nachwuchs. Außerdem haben wir eine eigene Wissenschafts gGmbH gegründet, die wichtige Sachverhalte erforscht und umfangreiche Studien erstellt. Diese machen wir immer öffentlich zugänglich. Jedoch sind auch unsere Mittel begrenzt. Es lebt also von guter Zusammenarbeit und klugem Einsatz von Ressourcen. Es ist ein Zusammenspiel aus kompetenten Fachjournalisten und kommunikationsstarken Forschern, die dann gemeinsam relevante Themen ausmachen und in die (Fach-)Öffentlichkeit kommunizieren können. Genau dafür sind dann ja Magazine wie die cci da. Gemeinsam können wir was bewegen, wenn sie darüber berichten.“

In der Meldung „FGK: Empfehlungen für die Planung und Installation von Lüftungssystemen“ vom 26. April (siehe cci272578) geht es um Umsetzungstipps des Fachverbands Gebäude-Klima (FGK) in Bezug auf Lüftungsanlagen. Auf acht Seiten gibt der FGK Tipps zur Dimensionierung, Bedarfsregelung, Wärmerückgewinnung, den Aufstellort und die Inbetriebnahme von Lüftungsanlagen. Auch der Punkt „Kanalnetz“ taucht darin auf.

Sehr zur Verwunderung von Jörg Mez: „Hier waren wieder absolute Profis am Werk! Es war mir nicht bewusst, dass sich der FGK seit Neuestem mit Kanalnetzen und Abwasser beschäftigt. Kann man nicht wenigstens von einem Verband eine ordentliche, fachgerechte Terminologie erwarten? Dann wird da von Hygiene & Energieeffizienz gesprochen sowie von der VDI 6022 und davon, dass Luftleitungen in Gänze ‚dicht sein sollten‘ … Die Arbeitsgruppe Luftleitungen versteht darunter übrigens die Dichtheitsklasse B (ATC4 gemäß DIN EN 16798-3). Hä??? Aus Sicht des Stands der Technik und aus Sicht der VDI 6022 ein Unding (Mindestanforderung ist hier DK C bzw. ATC3!).“

Im März vergangenen Jahres hat Gastautor Michael Buschheuer im Wissensportal-Beitrag „Beschichtung von Kälteleitungen nach aktueller AGI Q 151“ (siehe cci199253) über das „AGI Arbeitsblatt Q 151“ der Arbeitsgemeinschaft Industriebau geschrieben. Das Arbeitsblatt widmet sich sehr detailliert dem erstmaligen Korrosionsschutz durch Beschichtungssysteme für Rohrleitungen im Bereich der technischen Gebäudeausrüstung TGA.

Mehr als ein Jahr später hat dies Ralf Kamprath von der Stuttgarter LBBW Immobilien Development GmbH zu folgendem Kommentar bewogen: „Hochachtung Herr Buschheuer! Dass diese Ergänzung notwendig war, ist leider nicht nachvollziehbar, da das Thema sehr relevant für die Lebensdauer und Funktion der CUI-gefährdeten Anlagenteile und damit der gesamten Anlage ist. Daher ist die AGI Q 151 gut und fachlich absolut fundiert aufgestellt! Danke dafür.“

Bei unserem Techniktag „F-Gase-Emissionen 2022 in Deutschland um 9,2 % gesunken“ am 25. April (siehe cci272522) ging es um einen Bericht des Umweltbundesamtes (UBA), der F-Gase-Emissionen für verschiedene Anwendungsbereiche von 1995 bis 2022 bilanziert. Dr. Manfred Stahl hat aus dem UBA-Bericht eine Zusammenfassung im Wissensportal mit dem Schwerpunkt auf Emissionen von HFKW- und FKW-Kältemitteln im Bereich der Kälte- und Klimatechnik erstellt.

Daraufhin hat sich Kerstin Martens vom Umweltbundesamt gemeldet und angemerkt: „In der Zusammenfassung des UBA-Beitrags (cci272189) schreiben Sie: ‚Das UBA nennt in seinem Beitrag stets die ‚jährlich eingesetzten metrischen Tonnen an F-Gasen‘ und berechnet daraus für jedes F-Gas durch Multiplikation mit dessen GWP-Wert (Global Warming Potential) das Treibhauspotenzial. Diese Potenziale werden vom UBA als ‚Emissionen‘ (in 1.000 t CO2-Äquivalent, kurz CO2-äq) angegeben.‘ Dies ist nicht korrekt. Im UBA-Bericht ‚Inventarermittlung der F-Gase 2021/2022‘ finden sich lediglich Angaben zur Höhe der Emissionen, angegeben in metrischen Tonnen oder in CO2-Äquivalenten. Die Emissionen in CO2-Äquivalenten werden durch Multiplikation der Emissionen in metrischen Tonnen mit dem GWP-Wert aus dem 5. Sachstandsbericht des IPCC berechnet. Die Verbrauchsmengen von F-Gasen (zum Beispiel für die Befüllung neuer Kälte- und Klimaanlagen), sind nicht in diesem UBA-Bericht aufgeführt. Sie sind aber Ausgangspunkt für die Berechnung der hier beschriebenen Emissionen. Zur Berechnung der Kältemittelemissionen werden je nach Anlagen- und Gerätetyp unterschiedliche Emissionsraten verwendet, die alle deutlich unter 100% liegen. Die entsprechenden Emissionsraten sind unter anderem im Nationalen Inventarbericht Deutschlands in Kapitel 4.7 zu finden.“

Dr. Manfred Stahl hat hierzu geantwortet: „Sehr geehrte Frau Martens, vielen Dank für Ihre Anmerkungen und Korrekturen. Möglicherweise habe ich bei meinen Bemühungen, aus dem umfangreichen UBA-Beitrag eine kompakte Zusammenfassung zu erstellen, zu stark vereinfacht. Allerdings sind mir mehrere Ihrer Anmerkungen nicht unmittelbar verständlich. Hier verweise ich zum Beispiel auf die Tabelle 4.4 im Anhang des UBA-Berichts ‚Anwendung als ODS-Ersatzstoff‘ (also den Schwerpunktbereich der Kälte- und Klimatechnik), in der die Mengen sämtlicher F-Gase in metrischen Tonnen angegeben werden und daraus letztlich ein Gesamt-GWP-Wert in kt CO2-äq entsteht.“

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