Die Luftleitungen innerhalb des Aufenthaltsbereichs der Mensa (Alle Abb. © 2 c content & communcation)
Im Rahmen einer umfangreichen Modernisierung unter anderem der Gewerke Lüftung und Klimatisierung sowie Maßnahmen zur energetischen Sanierung an der Universität Siegen wird die Zu- und Abluft nun über ein Luftleitungssystem mit Dichtheitsklasse C geführt. Neben der Modernisierung der Lüftungsanlage mit Geräten der Wolf GmbH, Mainburg, in der Bibliothek wurde außerdem das Abluftsystem der Mensaküche überarbeitet. Um die vorhandenen Luftleitungen bestmöglich zu nutzen und aufgrund der beengten Verhältnisse wurden Ovalrohre des Herstellers m & a, Breckerfeld, verwendet. Durch den Einsatz der Ovalrohre und Formstücke ohne Flanschverbindungen konnten die geforderten, nutzbaren Raumhöhen im Bestandsgebäude der Bibliothek eingehalten werden.
Die Versorgung mit Außenluft im Bereich der Bibliothek (Abb. © 2 c content & communcation)
Ursprünglich wurde die Universität Siegen als Gesamthochschule konzipiert und ist in den 1970er Jahren auf dem Hang des Haardter Bergs oberhalb der Stadt Siegen entstanden. Ihre Bauweise im Baukastensystem sollte es ermöglichen, den Bau immer wieder zu erweitern und nachzuverdichten. Die Ziele der umfassenden Sanierung waren eine Steigerung der energetischen Effizienz, die Einhaltung des Wärmestandards und auch die Beseitigung von Schwachstellen wie Wärmebrücken. Darüber hinaus bestand die Vorgabe, möglichst viel des bestehenden Luftleitungsnetzt zu nutzen und die neue Technik in die bestehende zu integrieren. Neben Maßnahmen der Wärme- und Kältedämmung sowie der Ertüchtigung des Brandschutz ging es vor allem un die Raumluftqualität in so unterschiedlichen Bereichen wie der Bibliothek und der Mensa. In der Bibliothek geht es in erster Linie darum, die gewünschte Raumluftgüte sowie die gewünschte Feuchte sicherzustellen – dabei aber gleichzeitig auf maximalen Schallschutz zu achten um ein konzentriertes Arbeiten zu ermöglichen. Die Mensa und die Küchenbereiche hingegen verlangen einen anderen Fokus: Hier geht es in erster Linie um die Ausleitung von Küchenabluft und die parallele Sicherstellung der Raumtemperatur für Arbeitsräume und den Aufenthaltsbereich. Dazu wurden bei Räumen mit inneren thermischen Lasten spezielle Umluftkühlgeräte installiert.
Große Fensterflächen sorgten für eine Aufheizung der Räume im Sommer (Abb. © 2 c content & communcation)
Im Sinne einer gewünschten Steigerung der Energieeffizienz wurde eine Hochleistungs-Wärmerückgewinnung mit mehreren Wärmeübertragern und insgesamt drei Hydraulikmodulen eingebaut. Die meist sehr großen RLT-Geräte mit Luftmengen bis zu 94.000 m³/h mussten aufgrund der baulichen Gegebenheiten in der Technikzentrale halbiert, gedrittelt oder sogar geviertelt werden. Zustäzlich wurden auch die Wärmeübertrager wegen der geringen Auszugsbreite geteilt.
In den verschiedenen Technikräumen steht nur eine geringe Wartungsfläche zur Verfügung (Abb. © 2 c content & communcation)
Aufgrund der verschachtelten Bauweise der Unigebäude und der Hanglage des gesamten Campus war die Einbringung der großen Lüftungsanlagen auch eine logistische Herausforderung – teilweise mussten die in einzelne Module zerlegten RLT-Anlagen vor Ort wieder zusammengebaut werden. Zudem verfügen die Gebäudeteile über großflächige Glasfassaden, die im Sommer zu einer starken Aufheizung führen können, daher wurden die Bereiche der Mensa, der Küche, der Computerrräume und der Bibliothek mit Raumkühlung versehen.
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