Seit 2013 untersucht ein Projektteam unter Federführung der Universität Kassel, ob sich mit dem Einsatz dezentraler Ventilatoren in raumlufttechnischen Anlagen Energie einsparen lässt. Die Ergebnisse sind spannend. Besonders bei Lüftungsanlagen in Nichtwohngebäuden und in Räumen mit variierendem Luftbedarf lohnt sich die innovative Technik: Hier können Einsparungen von mehr als 50 % erzielt werden.
Artikelnummer: cci65890
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Jede Art der Vervielfältigung, Verbreitung, öffentlichen Zugänglichmachung oder Bearbeitung, auch auszugsweise, ist nur mit gesonderter Genehmigung der cci Dialog GmbH gestattet.
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Das dVt-System entspricht einem hydraulischen System vieler Stränge mit unterschiedlichen Strömungswiderständen und einer Pumpe pro Strang anstelle einer zentralen Pumpe.
Jedoch, welche gegenseitigen Beeinflussungen (Schwingungen im geförderten Volumenstrom) bewirken die dezentralen Ventilatoren, wenn sie nicht alle nahe dem Drucksensor der zentralen Luftförderung angeordnet sind? Denn die jeweilig verbleibende Druckerhöhung zur Versorgung der getrennten Bereiche sollte ja nicht mehr groß sein (vgl. notwendige Ventilautorität in hydraulischen Systemen).
Und ist das Platzangebot oberhalb abgehängter Decken für dezentrale Ventilatoren, inklusive der erforderlichen Schalldämmmaßnahmen überhaupt vorhanden?
Und ist die Steuerung der dezentralen Ventilatoren preisgünstiger, als die von motorisch angetriebenen Luftklappen (warum sind hier noch Volumenstromregler erforderlich)?
Das dVt-System ist im Betrieb prinzipiell wirtschaftlicher, sofern der Wirkungsgrad der dezentralen Ventilatoren ähnlich dem des zentralen Ventilators ist.
Wie so oft muss der Einzelfall kritisch betrachtet werden.
Hallo,
wurden bei Ihren Betrachtungen auch die veränderten Anlagenkosten
erfasst und bewertet und gibt es Aussagen zu Amortisationszeiten bei
entsprechendem Umbau vorhandener Anlagen?
Dr. Bredenbeck, Ingenieurbüro Dr. Bredenbeck
Hallo Herr Tschersich,
im Planungsleitfaden Semizentrale Lüftung, der in der nächsten Woche auch hier in cci Wissensportal vorstellt wird, diskutieren wir auch andere innovative und energieeffiziente Systeme zur Luftförderung – u.a. das System mit Volumenstromreglern und variablem Vordruck (VSR_var).
Eine allgemeine Aussage zur Energieeinsparung ist beim VSR_var-System noch schwieriger zu treffen, als beim semizentralen System mit dezentralen Ventliatoren (dVt-System), da die Effizienzsteigerung von der zeitlichen Entwicklung des Druckverlustes im Schlechtstrang abhängt. Diese ist neben dem Kanalnetz abhängig von den versorgten Nutzungen und den jeweiligen Teillastzuständen. Als qualitative Einschätzung kann man sagen, dass das VSR_var-System einen Teil der Energieeinsparung des dVt-Systems erzielen kann, da die Drosselverluste reduziert werden. Da aber immer noch Drosselverluste vorhanden sind, liegt die Energieeinsparung beim dVt-System in seinem Einsatzgebiet jedoch höher.
Jens Knissel; Uni Kassel – Fachgebiet Technische Gebäudeausrüstung
Hallo,
die Einsparung ist gegenüber einer Druck-konstant-Anlage gerechnet/dargestellt.
Das ist sicherlich Stand der Technik, jedoch gibt es die Möglichkeit den Ventilator nach Klappenstellung der Volumenstromregler zu fahren. Genutzt wird dazu die Stellungsrückmeldung und Ziel ist den schlechtest angeströmten Regler (theoretisch) bei 100% Klappen-Öffnung mit Nennluftmenge zu betreiben. Das erzeugt dann in jedem Betriebspunkt den minimal möglichen Vordruck.
Gibt es da eine entsprechende Einspar-Betrachtung?
Rolf Tschersich, BLB Bielefeld